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Aus: Ausgabe vom 12.03.2024, Seite 8 / Abgeschrieben

Keine Macht der Atomlobby!

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Protest gegen Atomkraft in Berlin (März 2017)

In einer Solidaritätserklärung der Ethecon-Stiftung vom Montag zu den Aktionen am 13. Jahrestag der Katastrophe von Fukushima am 11. März heißt es:

(…) Die Atomkatastrophe von Fukushima hat – wie zuvor bereits der Atom-GAU in Tschernobyl – gezeigt, was passieren kann, wenn wir uns nicht von Atomenergie lösen: evakuierte und unbewohnbare Regionen, erkrankte Menschen, weltweite radioaktive Verseuchung und Kosten in Milliardenhöhe. Noch immer können mehr als 27.000 Menschen in der Präfektur Fukushima nicht nach Hause zurückkehren. Noch ist unklar, wohin mit Millionen und Millionen gelagerten Tonnen atomar verseuchter Erde und Wasser.

Der Atomausstieg wird uns nicht geschenkt! Wir müssen ihn erkämpfen, denn mit Atomenergie lassen sich außerordentlich gute Profite machen. Bereits im Vorfeld der COP28 Klimakonferenz in Dubai hat die Atomlobby versucht, Atomkraft als unverzichtbare Klimaretterin zu etablieren. Dabei wurden nicht nur Gefahren und Risiken bagatellisiert, es wurde auch verschwiegen, dass Atomenergie im Vergleich zu Solar-, Wasser- und Windkraft entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Uranabbau bis zur Brennelementproduktion ein Mehrfaches an klimaschädlichem CO2 produziert. Die Emissionen durch eine über Jahrtausende hinweg notwendige Endlagerung kommen noch dazu.

Aktuell wird in Europa sogar über die EU-Atombombe diskutiert. Die deutsche Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Katarina Barley, schlug diesen skandalösen Schritt vor, um unabhängig von US-amerikanischen Atomwaffen zu sein. Doch eins ist klar: Atomwaffen können niemals Menschen schützen, sie stellen eine enorme Gefahr für unsere Lebensgrundlage und Generationen von Menschen dar.

Der GAU in Fukushima im Jahr 2011 mit allen Opfern und Folgen war und ist schrecklicher Höhepunkt des Einsatzes von Atomenergie. Und ein Höhepunkt der Verbrechen des für Fukushima verantwortlichen Tepco-Konzerns im Bündnis mit Staat und Politik (in Japan »Atomdorf« genannt). Sowohl das Ausmaß der Katastrophe als auch der Charakter des menschenverachtenden Handelns der Verantwortlichen bei Tepco und in der Regierung wurde 2023 erneut deutlich, als sie die Verklappung der radioaktiv verseuchten Tepco-Abwässer in den Pazifik trotz aller weltweiten Proteste starteten und bis heute durchführen.

Bereits im Jahr 2011 hat Ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie die Verantwortlichen und Großaktionär*innen von Tepco mit dem Internationalen Ethecon Dead Planet Award an den internationalen Pranger gestellt. In der Begründung heißt es: »… Verantwortlich für Entscheidungen und Handeln des Tepco-Konzerns sind die Großaktionär*innen und das leitende Management. Auf deren Konto gehen der Ruin der menschlichen Gesundheit und die Zerstörung der Umwelt im großen Stil, ja selbst der Tod vieler Menschen. Sie stellen nicht nur eine Gefahr für den Frieden und die Menschenrechte dar, sondern auch für die Demokratie, die Ökologie und die Menschheit insgesamt. Sie handeln zum Vorteil persönlicher Macht und privater Bereicherung. Im Namen der Profite treten Sie Moral und Ethik mit Füßen und nehmen den Untergang der Erde als ›Schwarzer Planet‹ in Kauf.« (…)

In ehrendem Andenken und trauervollem Respekt verneigen wir uns vor allen Opfern der Tepco-Verbrechen. Euch allen, die ihr gegen die Verbrechen des Tepco-Konzerns kämpft, unsere solidarischen Grüße! Ihr müsst wissen, in aller Welt sind die Gegner von Kapitalwillkür und Profitverbrechen stolz auf Euch und stehen an Eurer Seite gegen die Macht des Kapitals und der Konzerne. (…)

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