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Aus: Ausgabe vom 21.02.2024, Seite 1 / Ausland
Neue Bündnisse

Lawrow besucht Lateinamerika

Russischer Außenminister auf Tour in Kuba, Venezuela und Brasilien
Von Volker Hermsdorf
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Gedenken an José Martí: Russlands Außenminister Sergej Lawrow in Havanna (19.2.2024)

Auf seiner Lateinamerikareise wird Russlands Außenminister Sergej Lawrow diesen Mittwoch zu einem zweitägigen Besuch in Rio de Janeiro erwartet, wo er auch an einer Sitzung der G20-Außenminister teilnehmen wird. Zuvor hatte der Diplomat Kuba und Venezuela besucht. »Russland gewinnt wieder an Einfluss«, kommentierte die Agentur Sputnik die Tournee.

In Havanna bekräftigte Lawrow gegenüber Präsident Miguel Díaz-­Canel und Außenminister Bruno ­Rodríguez, engere Wirtschaftsbeziehungen zu Kuba aufbauen zu wollen. In den Gesprächen sei es um die Stärkung des Dialogs und den Ausbau der Kooperation in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Finanzen, Wissenschaft und Kultur gegangen, teilte das russische Außenministerium mit. Vergangenes Jahr hatten beide Länder bereits eine Reihe von Maßnahmen zur Förderung von Investitionen, darunter die Eröffnung russischer Bankfilialen in Kuba, vereinbart. Das beidseitige Handelsvolumen verneunfachte sich nach Angaben aus Moskau in den ersten vier Monaten 2023 im Vergleich zum Vorjahr.

Bei Lawrows Gesprächen in Caracas sei es vor allem um Entwicklungsperspektiven der gemeinsamen strategischen Partnerschaft sowie um die Koordinierung innerhalb der UNO und auf anderen multilateralen Plattformen gegangen, erklärte die russische Außenamtssprecherin Marija Sacharowa. Zuvor hatte Präsident Nicolás Maduro angekündigt, Venezuela werde »in naher Zukunft« dem BRICS-Bündnis beitreten, dessen Vorsitz Russland derzeit innehat. Er sei überzeugt, dass die »alte koloniale Welt mit Kriegen, Interventionen, Völkermord und einem Überlegenheitskomplex durch eine neue Welt mit BRICS« ersetzt werde, sagte Maduro im Fernsehsender VTV.

Auf der letzten Station seiner Lateinamerikareise nimmt Lawrow am ersten großen Treffen der G20 unter brasilianischem Vorsitz teil. Dabei geht es um die Vorbereitung des G20-Gipfels am 18. und 19. November 2024 in Rio de Janeiro. Zu diesem Treffen der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer hatte Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva auch seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin eingeladen.

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