Nachschlag: Herrenlos
Genial besetzt bis in die Nebenrollen – Natascha McElhone als kühle Idealistin, Stellan Skarsgård als kalter Pragmatiker, Sean Bean als geschwätziger Aufschneider, Jean Reno als treuer Heinrich, Jonathan Pryce als sinistrer Fanatiker, Michael Lonsdale als müder Mentor, Robert De Niro als Robert De Niro –, reicht der Film ein Genremix dar: Charakter-, Agenten-, Action- und Heistdrama. Wir befinden uns in den Neunzigern, Kalter Krieg passé, Spezialisten von KGB, CIA usw. suchen auf dem freien Markt nach Arbeit, für wen auch immer. Der Titel ist das Thema: Ronin, die herrenlosen Samurai, seit der Edo-Zeit festes Motiv der japanischen Kultur, geprägt durch das Attentat der 47, die im Jahr 1701, nach dem Tod ihres Herren, den Kanzler Kira (eine Art Richelieu-Regent im damaligen Shogunat) zu Tode brachten. Der Ronin ist der Samurai ohne Zweck. Vom Ehrenkodex der japanischen Krieger ist das große Heer der ehemaligen Geheimdienstleute weit entfernt. Oder doch nicht? Ehrenmann De Niro bleibt am Ball. (fb)
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