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Beweine nicht vergossene Milch

Von Pierre Deason-Tomory
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125 Jahre Erich Kästner (23. Februar 1899 bis 29. Juli 1974)

Für Sammler interessanter Gedenktage ist der Februar ein ertragreicher Monat. Der 2. Februar zum Beispiel ist der Tag des arbeitslosen Duftbaumes, am 8. folgt der Deutsche Reibekuchentag und am 11. in den USA der National Don’t Cry Over Spilled Milk Day, also der Scheiß-drauf-Tag. Am 13. Februar feiert man in Großbritannien den Pfannkuchentag, in New Mexico den Extraterrestrial Culture Day (Tag der außerirdischen Kultur) und international den 2012 von der UNO eingeführten Welttag des Radios. Letzteren begehen Radio Blau in Leipzig, Coloradio Dresden und Radio X aus Frankfurt, indem sie am Dienstag Programme internationaler Community Radios übernehmen, u. a. von Beton7 Art Radio aus Athen, Lahmacun Radio aus Budapest und Kpiss.fm aus New York. Von den Kulturradios wird Ö 1 ausführlich gedenksenden, zwei Feiertagsschmankerl seien hier genannt: Eine Lesung aus dem Buch »Radio Romance« von Garrison Keillor, dem Gastgeber der legendären NPR-Show »A Prairie Home Companion« (Di., 11.05 Uhr), und das Feature »Ich bin das Radio« über die Funkwerke von Orson Welles (Di., 16.05 Uhr).

In dieser Woche steht ein neuer »Radiotatort« in den Programmheften, »Bomber« von Simone Buchholz. Den Ermittlern aus Verden an der Aller fliegen Windräder um die Ohren (NDR 2024; Mi., 20.05 Uhr, Bayern 2, 21 Uhr, HR 2 Kultur; Fr., 19.04 Uhr, WDR 3, 19.05 Uhr, RBB Kultur; Sa., 17.04 Uhr, WDR 5, 19.05 Uhr, SWR 2; So., 14.05 Uhr, RBB Kultur, 17.04 Uhr, SR 2, 19.04 Uhr, NDR Kultur; Mo., 21.05 Uhr, Bremen 2, 22.04 Uhr, MDR Kultur). Zum 125. Geburtstag von Erich Kästner gibt es in zwei Ausführungen seine »Geschichte eines Moralisten«; die Lesung der zensierten Urfassung von »Fabian« mit Nico Holonics und Wolfgang Pregler (BR 2021, Teile 1 bis 3, Di., 21.05 Uhr, Do., 21.05 Uhr, So., 12.30 Uhr, Bayern 2) und das noch in der Nalepastraße produzierte Hörspiel »Fabian oder Der Gang vor die Hunde« (Rundfunk der DDR 1986, So., 18,20 Uhr, SWR 2). Die »Querköpfe« lassen Granaten wie Wolfgang Neuss und Max Uthoff auf die Bild feuern, das »Fachblatt für Gemeinheiten« (Mi., 21.05 Uhr, DLF). Den Sound der späten Sowjetunion hat Helmut Kopetzky mit dem Mikro eingefangen, auf Reisen im Land zwischen 1982 und 1988: »Moskauer Zeit« (BR/HR/SFB 1988, Fr., 21.05 Uhr, Bayern 2). Fasching ist wie Beton, es kommt drauf an, was man draus macht. Arnulf Rating und sein »Politischer Aschermittwoch des Kabaretts« machen meist Spaß, heuer sind dabei Luise Kinseher, Erwin Pelzig, Lutz von Rosenberg Lipinsky, Christoph Sieber und Mathias Tretter (Sa., 15.04 Uhr, WDR 5). Der Hörkünstler Ferdinand Kriwet hat 1969 die erste bemannte Mondlandung live erlebt, in einem New Yorker Hotelzimmer sitzend, umgeben von acht Fernsehgeräten. Mitgebracht hat er uns die Collage »Apollo Amerika« (BR/SWF/WDR 1969, Sa., 19.04 Uhr, WDR 3). Die vergessene Oper »­L’aube rouge« des vergessenen Komponisten Camille Erlanger wurde im Oktober beim irischen Wexford Festival aufgeführt. Die Handlung ist vielversprechend: Anarchie, Revolution, Liebesleid (Sa., 20.04 Uhr, HR 2 Kultur). Den Kulturkampf in Italien beschreiben Markus Metz und Georg Seeßlen in »Essay und Diskurs«: »Der Angriff der Rechten auf die Demokratie« (So., 9.30 Uhr, DLF). Und: Zum vierten Mal jährt sich am Montag das Attentat von Hanau; »Der letzte Tag« rekonstruiert den Hergang der Ermordung von Sedat Gürbüz, Fatih Saraçoğlu, Kaloyan Velkov, Gökhan Gültekin, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun und Ferhat Unvar (So., 18.04 Uhr, HR 2 Kultur).

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