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Aus: Ausgabe vom 09.02.2024, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Rutschpartie

»Steirerkreuz« | Mi., 20.15 Uhr, Das Erste
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Ganz unten: Das Mordopfer war ein Kunde von Amanda (Ilonka Petruschka)

»When I get to the bottom / I go back to the top of the slide« – so einfach, wie Paul McCartney im Beatles-Song »Helter Skelter« das Auf-und-ab einer Rutschpartie beschreibt, läuft es nicht. Im Gegenteil: Die soziale Pyramide ist fest zementiert. Dass es doch mal einen von der Spitze haut, kommt eher in Filmen wie dem ARD-Krimi »Steirerkreuz« vor. Bereit für eine Rutschpartie? Ganz oben hockt in eiserner Kälte die Patriarchin, Besitzerin des örtlichen Sägewerks, darunter ihre Familie (lauter unfähige Söhne freilich und eine »gefallene« Tochter), auf der nächsten Ebene die Beschäftigten des Sägewerks und die Bewohner des Bergdorfes allgemein, weiter unten die Betreiber des Dorfpuffs – in sinniger Ironie »Paradies« genannt –, noch tiefer unten die Sexworkerinnen – allesamt aus Südeuropa. Von ihnen allen aber auf der niedrigsten Stufe fand sich der homosexuelle Sexworker wieder. Dass ihm am Ende das Haupt der Patriarchin vor die Füße rollte, war shakespeare­esk, aber unrealistisch. (mis)

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