Kann Maaßen Reichskanzler?
Von Pierre Deason-TomorySamstag, 27. Januar
Erster Parteitag Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Berlin, dezente Garderobe, keine Diskussionen. Diesem Anfang wohnte der Zauber einer Steuerberaterkonferenz inne, aber Sahra wirkt sofort: Die Bahn ist überraschend eingeknickt, der Streik beendet, es wird wieder verhandelt. Als nächstes wird Wagenknecht den Gazastreifen befrieden, Putin bezirzen und Chuck Norris aufs Kreuz legen.
Sonntag, 28. Januar
Landratswahlen im thüringischen Saale-Orla-Kreis. Der CDU-Bewerber Herrgott hat den AfD-Kandidaten Thrum, einen Tischler, knapp geschlagen. Logisch. Gegen einen Herrgott hat nur ein Zimmermann eine Chance.
Dem österreichischen Nazi und Potsdamer Deportationsconférencier Martin Sellner droht ab sofort bei der Einreise nach Deutschland Ausweisung. Die Behörden haben offenbar begriffen, dass man gewisse Österreicher, wie zum Beispiel den alten H., nicht unbedingt hätte reinlassen müssen. Man könnte damit fortfahren und den aktuellen H. aus Thüringen abschieben. Nach Österreich, dann wären wir quitt.
Montag, 29. Januar
Kaum ist der Streik bei der Deutschen Bahn vorbei, werden Ausstände bei Bus und Tram angekündigt. Die Bauern blockieren Autobahnen und Häfen. Das KaDeWe meldet Insolvenz an. Die EsPeDe bald auch.
Die Grüne-Pattex-Fraktion der sogenannten Letzten Generation hat angekündigt, künftig auf Klebeaktionen zu verzichten. Sie will jetzt »ungehorsame Aktionen« durchführen. »Was meinen die damit?« Fragt Hinz den Kunz beim Pumpen im Fitnessstudio. »Werden sie sich öffentlich selbst entleiben, damit endlich Ruhe ist?«
»Hinz, mir graut vor dir.«
»Vielleicht Hungerstreik? Wie lange überlebt ein Veganer einen Hungerstreik?«
»Bis sie ihn mit Weißwurst zwangsernähren.«
»Selbstverbrennung?«
»Dabei entsteht zu viel CO2.«
»Also werden sie in den Untergrund gehen.«
»Kaum. Da ist alles voll. In diesem Land liegen überall Leichen im Keller.«
Dienstag, 30. Januar
Neben dem Bündnis Wahra Spargelknecht (BWS) und der Werthegau-Union (SA) wird gerade eine weitere neue Partei gegründet. Erdogan-freundliche Deutschtürken wollen als DAVA zur Europawahl antreten. Ich finde nichts Falsches daran, wenn »Ausländer« in der BRD Parteien gründen. Eine Allianz russischer und ukrainischer Deserteure (ARUD) würde ich sofort wählen!
Mittwoch, 31. Januar
Der ehemalige Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen wird von seiner ehemaligen Behörde als rechtsextrem eingestuft und beobachtet. Ein ganz normaler Vorgang. Wenn sich Maaßen als Neonazi bewährt, kriegt er seinen alten Job wieder.
Donnerstag, 1. Februar
Straßenumfrage in einer thüringischen Kleinstadt.
»Wissen Sie schon, wen Sie bei der Landtagswahl wählen werden?«
»Ja. Die AfD.«
»Warum die AfD?«
»Weil ich Deutscher bin.«
»Der Verfassungsschutz sagt, dass die AfD in Thüringen eine Nazipartei ist.«
»Es gibt keine Nazis. Es gibt nur Deutsche, Nichtdeutsche und Undeutsche. Und Nichtdeutsche und Undeutsche gehören weg.«
»Was sind Undeutsche?«
»Bahnhofsklatscher, Grüne, Kommunisten und Schwule. Und Kevin.«
»Warum der?«
»Hat mir meine Freundin weggenommen.«
»Hat Sie das sehr mitgenommen?«
»Ja, Ayşe kann gut kochen.«
»Sie nicht?«
»Nein, ich muss jetzt immer Döner holen.«
»Sie essen nur noch Döner?«
»Ich mag auch Pizza, aber beim Pizzadienst arbeiten lauter Ausländer.«
»Haben Sie Arbeit?«
»Natürlich.«
»Darf ich fragen, was Sie arbeiten?«
»Teamleiter bei der Ausländerbehörde.«
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