50 Jahre Putsch in Chile: jW-Reihe
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Aus: Ausgabe vom 19.09.2023, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Stunde der Heuchler

Medienmagazin-Podcast | ARD-Mediathek
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Disbalance des Mitgefühls: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am 17. September auf Lampedusa

Der iranischen Bewegung »Woman, ­Life, Freedom« ist der diesjährige »M 100 Media Award« verliehen worden. Das ist mehr als verdient – sieht man einmal von der Werthaltigkeit solcher Preise schlechthin ab angesichts bisher Geehrter wie dem »Putin-Gegner« Alexej Nawalny oder Ex-BRD-Außenminister Hans-Dietrich Genscher. Final vergiftet wurde die diesjährige Preisverleihung von der Laudatorin. »Wir können heute bereits mit Sicherheit sagen«, ließ sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vernehmen, »dass im Iran etwas Historisches geschieht. (…) Und ich verneige mich vor dem Mut der iranischen Frauen, die die Protestzüge noch vor den Männern anführen.« So deklamierte sie es – und verschwand (wartete der Flieger schon?) nach Lampedusa, um gemeinsam mit der italienischen Faschistin Giorgia Meloni die Flüchtlingsabwehr an den EU-Außengrenzen zu organisieren. Merke: Respekt und Menschenwürde sind ein Gut, das nur sehr ausgewählt verteilt wird. (mis)

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  • Leserbrief von Rainer Kral aus Potsdam (19. September 2023 um 09:44 Uhr)
    Heucheln will gelernt sein. Wenn man das Foto der beiden Damen betrachtet, hat das Ursula von der Leyen schon ganz gut drauf. Ein entspanntes Gesicht trotz des eklatanten Unterschieds zwischen den »wertebasierten« Sprüchen und den realen Taten. Ganz anders das Gesicht der Neofaschistin. Wenn das nicht der böse Blick ist und er passt so ganz genau zum Inhalt der Beschlüsse. Ihr Doppelmoralisten, vereinigt euch!

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