Tageskonferenz: Der Bandera-Komplex
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Aus: Ausgabe vom 02.09.2023, Seite 2 / Ausland
Konflikt in Osteuropa

Angriff auf AKW-Standort

Ukraine: Drohnen treffen russische »Atomstadt«
Von Reinhard Lauterbach
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Bei dem ukrainischen Drohnenangriff auf den Flughafen von Pskow sollen mindestens zwei Iljuschin-Transportmaschinen zerstört worden sein (31.8.2023)

Die Ukraine hat in der Nacht zum Freitag eine Drohne auf den russischen AKW-Standort Kurtschatow im Bezirk Kursk abgefeuert. Nach Angaben des russischen Regionalgouverneurs wurde ein Verwaltungsgebäude außerhalb des AKW-Geländes leicht beschädigt. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen. Unklar ist, ob der Angriff dem Kraftwerk galt oder ob er zum Ziel hatte, die ukrainische Fähigkeit, dieses zu attackieren, demonstrieren sollte. Bisher hat die Ukraine immer Russland beschuldigt, es beschieße das frontnahe AKW Saporischschja am Dnipro selbst, und solche Absichten für sich selbst ausgeschlossen.

Zu dem erfolgreichen Drohnenangriff auf den Flugplatz in der nordwestrussischen Stadt Pskow hat sich Kiew inzwischen bekannt. Kirilo Budanow, Chef des Militärgeheimdienstes GUR, erklärte am Freitag jedoch, der Angriff sei von russischem Territorium aus geführt worden. Ziel sei gewesen, die Luftbeweglichkeit der in Pskow stationierten 76. Luftlandedivision zu beschränken. Am Donnerstag hatte sich Präsident Wolodimir Selenskij noch gerühmt, die Ukraine habe Pskow mit einer neuentwickelten Langstreckendrohne angegriffen. Welche der beiden Versionen zutrifft, ist nicht unabhängig zu klären. Budanows Aussage kann auch das Ziel verfolgt haben, in Russland Unruhe zu stiften. Klar ist aber, dass Drohnen in diesem Krieg eine immer größere Rolle spielen. Nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums seien in dieser Woche insgesamt 281 ukrainische Drohnen abgeschossen worden.

Auch am Freitag wurde der Abschuss mehrerer Drohnen im Grenzgebiet zur Ukraine und im Moskauer Umland gemeldet. Der Bürgermeister Moskaus, Sergej Sobjanin, teilte mit, die Luftabwehr um die Hauptstadt werde weiter ausgebaut. Russische Militärkommentatoren hatten nach dem Angriff auf Pskow kritisiert, der ukrainische Erfolg sei möglicherweise dadurch begünstigt worden, dass – ähnlich, wie es die Ukraine im Falle von Kiew tut – die russische Luftabwehr auf den Schutz Moskaus konzentriert sei und deshalb an der Peripherie Lücken aufweise.

In der Südukraine meldete die Ukraine Vorstöße südlich von Robotine und westlich des Dorfes Werbowe. Von russischer Seite hieß es, die Angriffe seien zurückgeschlagen worden. Selenskij forderte den Westen auf, der Ukraine mindestens 160 moderne Kampfflugzeuge zu liefern. Bisher seien erst etwa 50 zugesagt worden.

Siehe Kommentar Seite 8

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