Interessenpolitik: Neue deutsche Sahel-Strategie

Berlin. Die Bundesrepublik will ihren Einfluss in der Sahel-Region vertiefen. »Insbesondere in Niger wird die Bundesregierung ihr Engagement daher ausbauen«, heißt es in einem Strategiepapier der Bundesregierung, das der Deutschen Presseagentur in Berlin am Freitag vorlag. Mauretanien sei als »stabilstes« Land in der Region und einziger NATO-Partner im Sahel ein weiterer vielversprechender Partner für eine engere Zusammenarbeit.
Deutschland werde sich im Rahmen der Europäischen Union und gemeinsam mit weiteren Partnern wie den USA und Großbritannien dort verstärkt engagieren, »wo die Unterstützung Aussicht auf positive Veränderung verspricht«, heißt es in dem zehnseitigen Konzept. Wo eine Förderung zentralstaatlicher Strukturen wegen Menschenrechtsverletzungen oder autoritären Regierungen keine positiven Effekte verspreche, werde man verstärkt auf die Zusammenarbeit mit regionalen oder kommunalen Strukturen sowie mit zivilgesellschaftlichen und nichtstaatlichen Akteuren setzen. Dies gelte derzeit vor allem im Tschad und in Mali.
Die Maßnahmen, heißt es in dem Papier, zielten zudem darauf ab, einen Staatszerfall in Burkina Faso und die Ausbreitung der Krisen in die angrenzenden westafrikanischen Küstenländer am Golf von Guinea zu verhindern. Die Bundesregierung wolle zudem »zum Aufbau eines zusätzlichen Stabilitätsbogens um Mali und Burkina Faso beitragen«, heißt es weiter. Beide Staaten hatten sich zuletzt vernehmlich von westlicher Einflussnahme distanziert und sich außenpolitisch in Richtung Russland orientiert. (dpa/jW)
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