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Aus: Ausgabe vom 22.03.2023, Seite 3 / Schwerpunkt
Revisionismus

»Wir erinnern! Wir sind stolz!«

80. Jahrestag des Massakers von Chatyn: Nazibanden in ukrainischen Streitkräften feiern Oskar Dirlewanger als historisches Idol
Von Susann Witt-Stahl
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Vom Faschistennetzwerk »Misanthropic Division« wird Dirlewanger gefeiert (Asow-Mitglied in der Ukraine, August 2015)

Einer der blutrünstigsten Kampfverbände der Waffen-SS erfährt in der Ukraine Bewunderung und Verehrung – besonders wieder in diesen Tagen, in denen sich das Massaker von Chatyn (s. Spalte) zum 80. Mal jährt. Immer wieder findet sich auf Uniformen und Helmen von Nationalgardisten, aber auch regulären Soldaten das Emblem mit den gekreuzten Stielhandgranaten, das drei Monate vor Ende des Zweiten Weltkriegs offizielles Truppenkennzeichen der Sturmbrigade Dirlewanger wurde. Wie Videos dokumentieren, haben sich Kämpfer der Kiewer Truppen in der Schlacht um Cherson im Herbst 2022 damit dekoriert – so mancher trägt es sogar auf der Haut. Bereits vor dem Einmarsch der russischen Armee posierte ein belarussischer Freiwilliger des Neonaziregiments »Asow« in »sozialen Medien« mit der Tätowierung eines Dirlewanger-Porträts.

Vom Faschistennetzwerk »Misanthropic Division«, das vielfache Verbindungen zu »Asow« unterhält und Fotos von »Bolschewistensafaris« mit toten »Untermenschen« verbreitet, wird Oskar Dirlewangers SS-Brigade gefeiert. Viele militante ukrainische Rechte fühlen sich ihr historisch, weltanschaulich und kulturell verbunden. Die 1. Kompanie von Dirlewangers Verband rekrutierte sich vorwiegend aus Kämpfern der faschistischen Organisation Ukrainischer Nationalisten, die Vasallen Hitlerdeutschlands waren. Wie Dirlewangers Truppe kennzeichnet nicht wenige ukrainische Neonazis heute eine ausgeprägte Lust am Brandschatzen und ein Drang zur Vernichtung: So veröffentlichen »Misanthropic Division« und assoziierte Gruppen zu den Jahrestagen des Pogroms von Odessa am 2. Mai 2014 Propagandabanner mit Bildern von Molotowcocktails und Grills, auf denen »Kolorads« (Kartoffelkäfer), wie sie die russischsprachige Bevölkerung nennen, geröstet werden. Aufschrift: »Wir erinnern! Wir sind stolz!«

Eine weitere Parallele: Wie einst Dirlewangers Truppe bestehen heute diverse ukrainische Nazieinheiten aus rechten Schwerverbrechern und agieren weitgehend straflos. Das gilt beispielsweise für die Angehörigen des »Tornado«-Bataillons, das wegen der Folterorgien, die seine Kämpfer meist zum reinen Vergnügen veranstaltet haben, berüchtigt ist: Sie haben Gefangenen Genitalien und Gliedmaßen abgehackt, Zivilisten brutal vergewaltigt, darunter kleine Kinder; viele der Opfer wurden danach massakriert. Das Bataillon wurde zwar 2015 aufgelöst, und einige Mitglieder wurden zu – unangemessen niedrigen – Haftstrafen verurteilt, aber Präsident Wolodimir Selenskij hat die Täter 2022 freigelassen und wieder in die ukrainischen Streitkräfte aufgenommen.

Entsprechend aufgeschlossen zeigt man sich im liberalen Westen für Dirlewangers politische Enkel: Schon 2015 präsentierte das Glamourmagazin Vanity Fair eine bunte Heldengeschichte über Frauen im ukrainischen »Freiheitskampf«. In der begleitenden Fotostrecke findet sich ein Bild von einer Freiwilligen namens »Anaconda« vor einem Fahrzeug mit Dirlewanger-Truppenabzeichen und dem Zusatz »1488« (»14« für den Glaubensgrundsatz der »White Supremacy«-Bewegung; »88« für »Heil Hitler«) – ohne ein Wort über die Bedeutung der Symbole. Auch nicht darüber, dass die Frau einem Nazibataillon angehört, das laut einem polnischen Journalisten inoffiziell eine eigene Dirlewanger-Einheit unterhalten hat (ob diese noch existiert, ist unbekannt). 2020 hat Selenskij das Bataillon, das mittlerweile als Sturmtruppe »zur besonderen Verwendung« in die reguläre ukrainische Armee eingegliedert wurde, durch »Verleihung des Ehrennamens« »Aidar«, wie es zunächst nach seiner Gründung 2014 genannt worden war, ausgezeichnet.

Die Inkorporation schwerstkrimineller Nazigangs in den ukrainischen Sicherheitsapparat und die Würdigung, die sie vom Staatsoberhaupt erfahren, verraten einiges über die Racketnatur der postsowjetischen Gesellschaft. Bereits Ende der 1930er Jahre hatten marxistische Faschismusforscher die Tendenz zur Bandenherrschaft als Zerfallserscheinung bürgerlicher Gesellschaften nach Entfesselung der (selbst-)zerstörerischen Dynamik des Kapitals ausgemacht. Da die Ermächtigung der faschistischen Räuberhorden aber mit der Unterstützung der NATO geschieht, verrät sie auch viel über den Stand der Verrohung der »westlichen Zivilisation«. Aufschlussreich ist, dass die europäische und US-amerikanische Öffentlichkeit »Asow« und Co. als Terminatoren des alten Hassfeindes huldigen. Bisher werden die unliebsamen Vergangenheitsbezüge der neuen Heroen meist verdrängt: Deren Faible für Dirlewanger-Devotionalien habe nichts zu bedeuten, heißt es dann auch aus der wachsenden Internetfangemeinde der Nazikrieger. Am rechten Rand knüpfen aber schon einige ideologisch an, wo Hitlers Bestien dank der Roten Armee 1945 aufhören mussten, und sehnen sich nach Vergeltung: Dirlewanger diene der psychologischen Kriegführung gegen »die Russkis«, triumphierte unlängst ein User. »Die haben immer noch Alpträume.«

Hintergrund: Massaker von Chatyn

Am Nachmittag des 22. März 1943 fiel die 1. Kompanie der SS-Sondereinheit Dirlewanger zusammen mit Kräften des Schutzmannschafts-Bataillons 118 in Chatyn ein. Die Nazis plünderten das belarussische Dorf, das rund 50 Kilometer nördlich von Minsk liegt, brutal aus. Einige Soldaten vergewaltigten eine junge Frau; schließlich wurden die mehr als 150 Bewohner in eine Scheune getrieben, die die Täter in Brand setzten. Menschen, die den Flammen zu entkommen versuchten, wurden niedergeschossen. Bei dem Massaker, das als Vergeltung für einen Partisanenangriff verübt wurde, gab es insgesamt 152 Tote, darunter 75 Kinder und Jugendliche; die anderen Opfer waren vorwiegend Alte und Greise. Nur zwei Jungen, zwei Mädchen und der Dorfschmied überlebten.

Den Kern der an dem Verbrechen beteiligten Schutzmannschaften bildeten Angehörige des Melnyk-Flügels der Organisation Ukrainischer Nationalisten. Kommandeur war Oberleutnant Grigori Wasjura, der bereits 1941 am Massenmord von Babi Jar beteiligt gewesen war. Er wurde 1986 in der UdSSR vor Gericht gestellt und zehn Monate später exekutiert. Die deutschen Täter wurden nie belangt.

1971 verarbeitete der belarussische Schriftsteller Ales Adamowitsch die Ereignisse in seiner »Erzählung von Chatyn«, die der sowjetische Regisseur Elem Klimow als Grundlage für das Drehbuch von »Komm und sieh« nahm. Der Kriegsfilm kam 1985 in die Kinos. Während des Zweiten Weltkriegs haben Oskar Dirlewangers SS-Einheit und andere nazistische Mörderbanden 628 Dörfer in Belarus niedergebrannt und rund 30.000 Bauern getötet. Seit 1969 befindet sich in Chatyn eine Gedenkstätte. Repräsentanten der DDR, Fidel Castro, sogar Richard Nixon haben sie besucht – aber kein einziger prominenter Politiker der BRD. (sws)

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  • Leserbrief von Reinhard Hopp aus Berlin (22. März 2023 um 20:57 Uhr)
    Da verschlägt einem die Scham sämtliche Worte, und man möchte nicht nur aus dem eigenen Lande fliehen, sondern am liebsten gleich ganz auch aus dessen Geschichte. Das geht jedoch nicht. Also muss man dort weiterleben unter alten und neuen Mördern, Faschisten, Rassisten, Revanchisten, Bellizisten, Deutschlandruinierern und Geschichtsleugnern.
  • Leserbrief von Robert Gollnik aus Hamburg (22. März 2023 um 14:23 Uhr)
    Interessant, dass die Bundesregierung auf der Seite der ukrainischen Armee steht, die vielfach aus rechtsradikalen Freiwilligen und Paramilitärs besteht. Sollte man bei unserer Vergangenheit eigentlich nicht vermuten. Die ukrainische Armee, oder was davon noch übrig ist, benutzt laut vielfachen Berichten Zivilisten als Schutzschild: Scharfschützen positionieren sich auf Krankenhausdächern und in verlassenen Wohngebäuden, Zivilisten werden mit in Bunker genommen, wie im Asowstal-Stahlwerk, ukrainische Soldaten benutzen zivile PKW und Pick-Ups zum Transport. Und später in den Nachrichten werden dann zerstörte Gebäude und Autos mit Einschusslöchern gezeigt und dann von den bösen Russen berichtet, dass sie Krankenhäuser, Wohngebäude und zivile Autos beschießen und willkürlich Zivilisten abschlachten. Lächerlich! Es gibt keinen strategischen Befehl für Kriegsverbrechen durch die russische Führung. Im Gegenteil soll die ukrainische Zivilbevölkerung geschont werden. Sonst würde in der Ukraine schon jetzt kein Stein mehr auf dem anderen liegen und Kiew wäre schon lange eingenommen oder völlig zerstört worden. Interessant: Die USA begehen seit über 20 Jahren wirkliche und unabhängig nachgewiesene Kriegsverbrechen und die westliche Welt schaut kommentarlos zu oder feiert die USA sogar noch für ihre angebliche Verbreitung von Demokratie! Der Weltgerichtshof wollte einmal Ermittlungen gegen US-Soldaten wegen Kriegsverbrechen aufnehmen, was dann mit Drohungen der USA und Sanktionen gegen den Weltgerichtshof geendet hat, den die USA übrigens nicht mal anerkennen, da sie nach eigener Ansicht etwas Besseres sind und über dem Gesetz und dem Völkerrecht stehen. Die ukrainische Regierung geht bei den Friedensverhandlungen nicht einen Schritt auf Russland zu und hat territoriale Gebietsabtretungen kategorisch ausgeschlossen. Wie will man so erfolgreich verhandeln ohne Kompromisse? Die Ukraine bekommt jetzt ja auch vielfach Waffen von ihren Best-Buddies und Kriegstreibern der US-Regierung und auch von Deutschland. Da braucht man ja nicht mehr mit Russland diplomatisch verhandeln. Aus Solidarität mit der faschistischen ukrainischen Regierung setzt Deutschland Sanktionen durch, die vor allem der deutschen Wirtschaft massiv schaden und Millionen deutsche Bürger mit mittlerem und niedrigem Einkommen in massive Armut bis an das Existenzminimum treiben, während Russland Rekordgewinne im Gasexport an andere Länder einfährt! Und jetzt wollen die USA und die amihörige EU mit dem Ölpreisdeckel illegale Eingriffe in die freie Marktwirtschaft und Marktverzerrungen durchführen, um Russland für den Ukrainekonflikt zu bestrafen und einseitig US-Interessen durchsetzen! Zur weiteren Eskalation liefert Deutschland nun »Marder«-Schützenpanzer und jetzt ebenfalls auch »Leopard«-Kampfpanzer an die Ukraine, die das Leid der ukrainischen Zivilbevölkerung noch verlängern werden, denn auch einige Dutzend Panzer werden den Kriegsausgang nicht verändern! Deutschland macht sich mehr und mehr selbst zur Kriegspartei, was von einem Großteil der deutschen Bevölkerung bereits kritisch gesehen und abgelehnt wird. Doch spätestens nach der Zerstörung der Nord-Stream-Pipelines höchstwahrscheinlich durch die USA, was Investigativjournalist Seymour Hersh kürzlich herausgefunden hat, und die darauffolgende Untätigkeit der Bundesregierung wird ersichtlich, dass die Bundesregierung nur als Vasall der US-Regierung auftritt. Die Untätigkeit der Bundesregierung nach den damaligen Drohungen von Präsident Biden, Nord Stream 2 um jeden Preis zu verhindern und deren anschließende Ausführung mit der Zerstörung wichtiger kritischer Infrastruktur für die Energiesicherheit Deutschlands spricht eine mehr als deutliche Sprache! Politik und Medien hetzen seit Anfang 2022 gegen russische Bürger und verbreiten billige westliche Propaganda vom angeblich bösen Russen, den heiligen Ukrainern und den USA als strahlenden Retter und Heilsbringer! Ekelhaft! Jegliche Menschen, die sich mittlerweile gegen diese Propaganda, gegen deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine und für Friedensverhandlungen äußern und einsetzen, werden sofort von Politik und Medien öffentlich diskreditiert, beschimpft, z. T. bedroht und als angeblicher Putinfreund und kremlnah dargestellt! Und das soll Demokratie und Recht auf freie Meinungsäußerung sein? Sofortiger Rücktritt der Bundesregierung und endlich die Loslösung vom Einfluss der USA auf Deutschland! Die USA spucken mittlerweile selbst auf das internationale Handelsrecht und die freie Marktwirtschaft, die sie ansonsten stets befürworten und betreiben eine immer aggressiver werdende Außenpolitik im Sinne des US-Imperialismus! Die USA sind die einzigen Profiteure des Ukrainekonflikts durch teures umweltschädliches Frackinggas und die Lieferung von US-Kampfjets »F35« und »Chinnok«-Hubschraubern an Deutschland, die der US-Energiebranche und der US-Rüstungsindustrie Milliardengewinne einbringen wird! Unglaublich ist zudem die Doppelmoral der EU, die wegen des Ukraine-Konflikts ein Sanktionspaket nach dem anderen gegen Russland beschließt und Russland öffentlich für einen Angriffskrieg und für angebliche Kriegsverbrechen verurteilt, aber auf der anderen Seite den vielfachen völkerrechtswidrigen US-Angriffskriegen auf souveräne Staaten wie z. B. Afghanistan, den Irak, Syrien, Libyen und damals Vietnam und vielfachen Kriegsverbrechen der USA seit Jahrzehnten stets zugesehen hat! Für umfassende Sanktionen gegen die USA, die Boykottierung sämtlicher US-Produkte, Schließung sämtlicher US-Militärbasen und Ausweisung aller US-Soldaten samt Ausrüstung und US-Atomwaffen aus Deutschland und die politische und wirtschaftliche Isolation der USA, bis sie endlich von ihrer aggressiven imperialistischen Außenpolitik ablassen, die seit Jahrzehnten nichts als Krieg, Leid und Tod über die Welt bringt und dies alleinig für die Durchsetzung der wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen des US-amerikanischen Kapitals! Für ein sofortiges Ende der Sanktionen gegen Russland und die Reparatur und Inbetriebnahme von Nord Stream 2! Dieser Konflikt wird noch lange andauern und mit der Verantwortung der USA und der korrupten faschistischen ukrainischen Regierung mit einer totalen Zerstörung sämtlicher ukrainischer Städte und Infrastruktur enden. Die Ukrainer können diesen Krieg gegen Russland nicht gewinnen! Je länger dieser Konflikt andauert, desto mehr Menschen werden sinnlos sterben und die desto mehr wird die Ukraine in Schutt und Asche zerbombt. Den USA ist dies gleichgültig. Beispielhaft erkennbar am Statement der damaligen US-Außenministerin Madeleine Albright, bei dem sie den Tod von 500.000 irakischen Kindern durch US-Sanktionen rechtfertigt. Die US-Regierung benutzt die Ukraine als Brückenkopf und Stellvertreterkrieg gegen Russland und wird dort bis zum letzten Ukrainer kämpfen, nur um Russland zu schwächen und die Region zu destabilisieren, ganz nach ihren imperialistischen Plänen.
  • Leserbrief von Ronald Prang aus Berlin (21. März 2023 um 22:34 Uhr)
    Ein gut recherchierter Artikel, das Problem, das ich jedoch sehe, ist die Missverständlichkeit des Ortsnamens. Man muss schon über ein gutes Wissen der Übertragung vom kyrillischen in lateinische Schriftzeichen haben, um jede Verwechslung mit einem phonetisch gleichem Ort vollständig auszuschließen. Weder das, noch das historische Wissen eines jungen »Durchschnitt-Deutschen« wird ausreichen, um jede Verwechslung auszuschließen. Dass viele Ukrainer in den Reihen der SS waren, weiß jeder historisch Interessierte, aber wer weiß das heute noch in diesem »schönen Land«? Wer in Deutschland weiß heute noch, was die »Wlassow-Armee« war? Selbst Abiturienten kennen heute nur rudimentär die Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Der über 100jährige Antikommunismus verbunden mit der Russophobie der BRD, der »böse Russe stand ja ständig vor der Tür«, könnte leicht zu Verwechselungen mit einem phonetisch gleichem Ort führen, der auch Schauplatz eines Massakers war. Wenn wir etwas über »gute Propaganda« lernen wollen, brauchen wir uns nur die dreiteilige Dokumentation »Wer ist Wladimir Putin«, läuft z.Z. auf ARTE, ansehen. So macht man Propaganda, warum nur können wir das nicht und konnten es noch nie. Was Meinungsmanipulation anbelangt, können wir von der anderen Seite des Klassenkampfes noch viel lernen. Warum hat Chruschtschow nie (!) erwähnt, dass die USA ihre Raketen aus der Türkei geholt hat, nachdem er die Rakete von Kuba abgezogen hat? Warum fragt nie ein Historiker, warum weder Kennedy noch ein anderer westlicher Staatschef am 13. August 1961 erreichbar war. Was hatten Kennedy und Chruschtschow wohl kurz zuvor in Wien besprochen? Tja, von Manipulation verstehen die westlichen Medien einfach mehr. Der Krieg der USA im Irak war völkerrechtsmäßig genauso illegal, wie es der Ukraine-Krieg heute ist. Keiner weiß es besser als Putin.
    • Leserbrief von Jörg Eisenträger aus Strausberg (22. März 2023 um 12:13 Uhr)
      Über den Namen Chatyn bin ich zunächst auch gestolpert und habe erst einige Zeilen später bemerkt, dass nicht Katyn gemeint war. Ich möchte aber etwas anderes anmerken, Herr Prang. Sie schrieben: »Was Meinungsmanipulation anbelangt, können wir von der anderen Seite des Klassenkampfes noch viel lernen.« Wollen wir wirklich besser »manipulieren«? »Der Begriff der Manipulation ist in diesem Kontext negativ besetzt und durch Verschleierung der Intention gekennzeichnet« (Wikipedia). »Die Kommunisten verschmähen es, ihre Ansichten und Absichten zu verheimlichen« (Marx/Engels im Kommunistischen Manifest). Wir müssen nicht lernen, besser zu manipulieren. Wir müssen lernen, unsere Weltanschauung besser zu vermitteln, besser zu überzeugen.
  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Marc P. aus Cottbus (21. März 2023 um 22:34 Uhr)
    So etwas hat doch nichts mit Faschismus zu tun - das ist eine Form des »Nationbuilding«! Das behauptete zumindest eine Dozentin und »Osteuropaexpertin« der Universität »Viadrina« Frankfurt (Oder) im vergangenen Jahr im ZDF, angesprochen auf die »angeblichen« Rechtsextremen von »Asow« und Co., mit SS-Runen und Hakenkreuztatoos. Die Interviewerin des ZDF bedankte sich dann auch freundlich für diese Aufklärung, anscheinend erleichtert darüber, ihrer Heldenverklärung ukrainischer Kämpfer keine krampfhaften Relativierungen zur Seite stellen zu müssen.
  • Leserbrief von Holger K. aus Frankfurt (21. März 2023 um 21:05 Uhr)
    Nackter Faschismus in der Ukraine, ganz ungeschminkt, doch die hiesige Antifa schweigt. Das macht sie unglaubwürdig. Mit Antifa meine ich ganz gewiss nicht die VVN, sondern beziehe mich ausdrücklich auf den Schwarzen Block, dem es offensichtlich viel um Rabatz geht, mit Tunnelblick.

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