3 Monate jW-digital für 18 Euro
Gegründet 1947 Freitag, 2. Juni 2023, Nr. 126
Die junge Welt wird von 2709 GenossInnen herausgegeben
3 Monate jW-digital für 18 Euro 3 Monate jW-digital für 18 Euro
3 Monate jW-digital für 18 Euro
Aus: Ausgabe vom 20.03.2023, Seite 1 / Ausland
Gegen China und Russland

Scholz in Tokio

Mehr Präsenz im Indopazifik: Erste Regierungskonsultationen zwischen BRD und Japan
Von Matthias István Köhler
imago90788790.jpg
Das Schiff »NYK Olympus« Panama der japanischen Reederei NYK Group im Hamburger Hafen (2015)

Die BRD und Japan verstärken in Zusammenhang mit Washingtons Konfrontationskurs gegenüber Russland und China ihre Kooperation – vor allem mit Blick auf militärische und wirtschaftliche Fragen. Das beschlossen beide Länder am Sonnabend bei ihren ersten Regierungskonsultationen in Tokio.

»Heute heben wir diese guten Beziehungen auf eine neue Stufe«, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Man wolle der ohnehin schon engen Zusammenarbeit einen »neuen Schub« verleihen. Russlands Angriff auf die Ukraine habe gezeigt, welche Schwierigkeiten bei »zu starken wirtschaftlichen Abhängigkeiten in kritischen Bereichen bestehen«, sagte Scholz nach einem Treffen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida.

Zu den Gesprächsthemen mit Kishida gehörten nach Angaben des Sozialdemokraten auch der »Schutz kritischer Infrastruktur« und die Sicherung künftiger Energieversorgung. Zudem sei eine engere Kooperation bezüglich Lieferketten und Handelswegen vereinbart worden. Laut Scholz wurde auch über die weitere militärische Zusammenarbeit im Indopazifik gesprochen. So soll es zum einen neben gemeinsamen Manövern und einer »Präsenzfahrt der Bundeswehr« auch verstärkt einen Austausch von »Einschätzungen der Lage« geben, so der Kanzler. Darüber hinaus soll laut einer gemeinsamen Regierungserklärung auch in Fragen der »Cybersicherheit« kooperiert werden.

Die Regierungskonsultationen als »neue Plattform für Deutschland und Japan als zwei der führenden industrialisierten und demokratischen Volkswirtschaften« könnten »neue Wege eröffnen, um auf eine konkrete Zusammenarbeit für eine friedliche Welt im Wohlstand zu drängen«, hieß es weiter in der Erklärung beider Länder. Begleitet wurde Scholz von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Finanzminister Christian Lindner (FDP), Innenministerin ­Nancy Faeser (SPD), Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP).

Onlineaktionsabo

Das Onlineaktionsabo der Tageszeitung junge Welt bietet alle Vorteile der gedruckten Ausgabe zum unschlagbaren Preis von 18 Euro für drei Monate. Das Abo endet automatisch, muss also nicht abbestellt werden. Jetzt Abo abschließen und gleich loslesen!

  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Gabriel T. aus Berlin (20. März 2023 um 17:24 Uhr)
    Interessant in diesem Zusammenhang eher der Bedeutungsverlust, der die BRD-Regierung seit ihrem Engagement für die Ukraine ereilt hat. In Japans Öffentlichkeit ist diese Konsultation, die fast die halbe Regierung umfasst, eher unter ferner liefen abgehandelt worden.
  • Leserbrief von Istvan Hidy aus Stuttgart (20. März 2023 um 12:23 Uhr)
    Außer Spesen, nichts gewesen! Nur Absichtserklärungen und politische Phrasen wurden in der deutschen Presse veröffentlicht. In der englischsprachigen, internationalen Ausgabe von »The Japan Times«, die sich die unabhängige Stimme in Asien nennt, war kein einziger Artikel über die deutsch-japanischen Konsultationen! Zwar ist Scholz stets bemüht bei seinen Auslandsreisen von Südamerika, über Indien, USA und Japan – rausgekommen ist dabei für Deutschland gar nichts! Worin bestehen die gemeinsamen Interessen der USA-Vasallen? »Flasche leer, was wolle Scholz?«

Mehr aus: Ausland

Startseite Probeabo