Nachschlag: Alle Welt wartet

Die Panzermotoren werden angeworfen, und Wolfgang Ischinger, der weiß, warum das alles sein muss, lässt sich aus Davos ins Kölner Funkhaus durchstellen. Direkt zu Thielko Grieß, der sich die besorgte Frage aufgeschrieben hat, ob »Ramstein« zu »scheitern« droht. »Ich kann Ihnen nur berichten, dass hier in Davos alle Welt darauf wartet, dass Deutschland mit oder ohne USA nun tatsächlich das grüne Licht gibt«, verrät, hörbar ergriffen, der transatlantische Multifunktionär. Alles klar, Kolonne marsch, es geht für »Deutschland« um die »Vermeidung des Alleinseins«. Grieß könnte an dieser Stelle fragen, warum es interessieren sollte, auf was man beim Treffen der Milliardäre, Hofnarren und Staatskreaturen in der Schweiz so wartet. Macht er natürlich nicht. Immerhin will er – ein Minimum an kritischer Pose muss sein – wissen, wo eigentlich »die rote Linie« ist. Ischinger ignoriert die Frage, er sorgt sich um die »Durchhaltefähigkeit« der Ukraine. So redet einer, der weiß, dass er mit dem eigenen Hintern nie im Schützengraben sitzen wird. (np)
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