Die Katar-WM und wir
Von Thomas GsellaDer erste guckt und denkt dabei nichts weiter.
Viel hat er von der Welt nicht mitgekriegt.
Er ist schon groß und dennoch kindlich heiter,
Sobald ein Ball im Tor des Gegners liegt.
*
Die zweite guckt und weiß, sie tut nichts Gutes.
Dann findet sie die Lösung, nachts, im Traum
Und sagt es keinem Menschen, doch sie tut es:
Für jeden Freistoß pflanzt sie einen Baum.
*
Der dritte lädt die Freund:innen nach Hause.
Der Kaffee ist transfair, und man bespricht
Vor jedem Spiel und in der Halbzeitpause
Die Lage in Katar. Sie jubeln nicht.
*
Die vierte ist die glücklichste von allen.
Seit je lässt sie der falsche Zauber kalt.
Sie ist dem Spiel des Geldes nicht verfallen
Und guckt nicht hin und wird in Würde alt.
Aufklärung statt Propaganda
Die Tageszeitung junge Welt liefert Aufklärung statt Propaganda! Ihre tägliche Berichterstattung zeigt in Analysen und Hintergrundrecherchen auf, wer wie und in welchem Interesse handelt. Jetzt das Aktionsabo zum Preis von 75 Euro für 75 Ausgaben bestellen!
-
Leserbrief von Joachim Seider aus Berlin (19. November 2022 um 12:17 Uhr)Großes Kompliment, Thomas Gsella! Mit so wenigen Worten genau den Punkt zu treffen – das ist wirklich Kunst.
Mehr aus: Feuilleton
-
Veranstaltungen
vom 19.11.2022 -
»Tamara Bunke stellte Fragen, die weiterhin aktuell sind«
vom 19.11.2022 -
Was ins Mögliche sich dehnt
vom 19.11.2022 -
Petruschkes Auftritt in der Maischberger Puppenkiste
vom 19.11.2022 -
Die Feige auf dem Hummus
vom 19.11.2022 -
Nachschlag: Blinde Flecken
vom 19.11.2022 -
Vorschlag
vom 19.11.2022