Abhörskandal: Griechischer Geheimdienstchef tritt zurück
Athen. Ein Abhörskandal nimmt in Griechenland immer größere Dimensionen an. Am Freitag trat der Chef des Geheimdienstes (EYP), Panagiotis Kontoleon, zurück. Auch der Chef des Sekretariats des griechischen Regierungschefs musste seinen Hut nehmen. Dies teilte das Büro von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis mit. Der zurückgetretene Chef des Sekretariats, Grigoris Dimitriadis, ist Mitsotakis’ Neffe.
Zuvor hatte der Chef der Sozialdemokratischen Oppositionspartei (Pasok), Nikos Androulakis, vergangene Woche moniert, jemand hätte versucht, sein Handy mit der Spionagesoftware namens »Predator« zu infizieren, um es dann abzuhören. Androulakis’ Rechtsanwälte erstatteten Anzeige gegen Unbekannt. Der Rücktritt des Chefs des Sekretariats sei »ein Schuldbekenntnis«, sagte der Vorsitzende der stärksten Oppositionspartei, der linken Syriza, Alexis Tsipras, am Freitag im Staatsfernsehen. Dies werde Konsequenzen haben. Mehrere Zeitungen, die der Opposition nahestehen, hatten berichtet, ihnen lägen Informationen vor, wonach die Spuren des Abhörversuchs in das Büro des Regierungschefs führen. (dpa/jW)
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