Nachschlag: Unsinniges Dogma

Am Freitag haben die Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie begonnen. Die IG Metall verlangt für die Beschäftigten 8,2 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Angesichts der stark steigenden Preise (die Inflation lag im April bei 7,4 Prozent) und der guten Situation in vielen Betrieben keine abwegige Rechnung. Im »Wirtschaftsgespräch« nennt der Dlf die Forderung dennoch einen »Paukenschlag«. Die Verhandlungen würden hitzig werden, so die Einschätzung. »Es sieht nicht nach einer schnellen Einigung aus, auch wegen der aktuell schwierigen Energieversorgung«, so die Journalistin Eva Barner. Auf der anderen Seite, fügte sie hinzu, hätten die Gewerkschaften recht: Bei Stahlunternehmen wie Thyssen-Krupp oder Salzgitter sprudelten die Gewinne; die Konzerne profitierten von den sehr hohen Stahlpreisen. Zu starke Gehaltserhöhungen seien aber trotzdem gefährlich – denn: »Stichwort Lohn-Preis-Spirale«. Egal, wie ökonomisch unsinnig dieses Dogma auch ist, es wird immer wieder aufs neue ausgepackt. (rsch)
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