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Aus: Ausgabe vom 05.03.2022, Seite 10 / Feuilleton
Literaturmarkt

Usedomer Blauwal

Die aus der Ukraine stammende Schriftstellerin Tanja Maljartschuk erhält den diesjährigen Usedomer Literaturpreis. Stellvertretend für ihr gesamtes Werk werde ihr Roman »Blauwal der Erinnerung« ausgezeichnet, teilten die Veranstalter am Freitag mit. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und mit einem einmonatigen Arbeitsaufenthalt auf der deutsch-polnischen Insel verbunden. Die 1983 geborene Autorin soll den Preis am 30. April entgegennehmen. In »Blauwal der Erinnerung« erzählt Maljartschuk den Angaben zufolge anhand der Biographie des ukrainischen Historikers ­Wjatscheslaw ­Lipinskij (1882–1931) von der schwierigen Nationenbildung des Landes. Mit dem Roman habe die Preisträgerin ein wortgewaltiges Erinnerungsbuch über die Geschichte der Ukraine geschaffen, begründete die Usedomer Jury ihre Wahl. Die Entscheidung für die Autorin fiel demnach bereits Anfang Februar noch vor dem Angriff Russlands auf die ­Ukraine. ­Maljartschuk studierte ­ukrainische Philologie und arbeitete einige Jahre als Fernsehjournalistin in Kiew. Sie veröffentlicht außerdem Essays in deutscher Sprache. 2018 hatte die in Wien lebende Autorin bereits den renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen. (dpa/jW)

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