Nachschlag: Mut der Verzweifelten

72 Tage hatte das Proletariat die Fäden in der Hand. Chronologisch erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive der Revolutionärin Victorine Brocher, die die kaltblütigen Massaker der Reaktion überlebt hatte, ihre Erinnerungen später aufschrieb und 1921 in der Schweiz starb. In der Zeit des Widerstands verloren ihr kleiner Sohn und ihr Mann, der an vorderster Front gegen die Versailler kämpfte, das Leben. Allen Schicksalsschlägen zum Trotz rappelte sich Brocher immer wieder auf und versuchte mit aller Kraft, die Errungenschaften der Kommune zu verteidigen. Auch an Pathos mangelt es nicht, wenn Brocher beispielsweise schildert, wie sie einen Schwerverwundeten ihres fast aufgeriebenen Bataillons in die rote Fahne hüllt, danach mit dem blutbefleckten Tuch auf die Barrikade steigt und Mut machen will. Ein beeindruckendes Zeugnis wird hier abgelegt und mit Hilfe alter Kupferstiche, Zeichnungen und einiger weniger Fotos zum Leben erweckt. Auf dass wir daraus lernen. (mme)
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