Nachschlag: Nazis aufs Maul

Eigentlich eine sinnentleerte Actionklamotte, aber aus einem Grund immer wieder unterhaltsam: US-Archäologe Indiana Jones (Harrison Ford) verprügelt Nazis wie am Fließband. In »Jäger des verlorenen Schatzes« gibt es wie immer einen Hauch Übersinnliches, hübsche Frauen, verschlagene Franzosen und tumbe Deutsche; der Protagonist ist ein Macho alter Schule, und das Ziel der Jagd ist ein mythenumrankter Schatz: die biblische Bundeslade. Die Finesse der Geschichte liegt darin, dass es ausgerechnet Nazis sind, die sich das Heiligtum der alten Israeliten zunutze machen wollen (deutscher Offizier: »Mit diesem jüdischen Ritual habe ich Probleme!«). Das kann natürlich nicht gutgehen, und so versengt ein himmlisches Feuer die Landser und SS-Schergen. Die Konsequenz: Der »Führer« verliert den Krieg. Feine Selbstironie in Steven Spielbergs Film: Der von den USA geborgene antike Schatz mit Superkräften wandert in ein riesiges, anonymes Depot der Army – und schlummert dort vermutlich noch heute. (sc)
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