100 Jahre Awo: Geschäftsführer tritt zurück

Frankfurt am Main. Nach Kritik wegen überhöhter Gehälter und teurer Dienstwagen bei der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Frankfurt am Main hat der langjährige Geschäftsführer Jürgen Richter seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Damit sei kein Schuldanerkenntnis verbunden. Gegen den Awo-Kreisverband laufen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wegen Betruges und der Untreue mit Geldern der Stadt. In den vergangenen Tagen häuften sich Medienberichte über Luxusdienstwagen und horrende Gehälter von Führungskräften. In diesem Zusammenhang war auch der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann in die Kritik geraten, unter anderem, weil seine heutige Ehefrau als Leiterin einer Awo-Kindertagesstätte einen Dienstwagen zur Verfügung gestellt bekam. Dies bestätigte Feldmann am Donnerstag auf Fragen von Abgeordneten in der Stadtverordnetenversammlung. Seine Frau habe den Dienstwagen auch während einer Elternzeit genutzt. Hier wäre wohl »mehr Sensibilität angebracht« gewesen, sagte Feldmann. Auf die ebenfalls kritisierte Bezahlung seiner Frau habe er allerdings keinen Einfluss gehabt. Er habe sie für angemessen gehalten. Die Awo war am Freitag vor 100 Jahren im Geiste proletarischer Solidarität gegründet worden, hat sich von dieser Tradition aber weit entfernt. (dpa/jW)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Inland
-
Ein Stück vom Kuchen
vom 13.12.2019 -
Modellfall Minderheitsregierung
vom 13.12.2019 -
Frauenrechte nachrangig
vom 13.12.2019 -
Konservative Handschrift
vom 13.12.2019 -
Die vielen Tricks des Andi S.
vom 13.12.2019 -
»Diese Erfahrung wird sie noch jahrelang begleiten«
vom 13.12.2019