13.12.2019 / Inland

100 Jahre Awo: Geschäftsführer tritt zurück

Frankfurt am Main. Nach Kritik wegen überhöhter Gehälter und teurer Dienstwagen bei der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Frankfurt am Main hat der langjährige Geschäftsführer Jürgen Richter seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Damit sei kein Schuldanerkenntnis verbunden. Gegen den Awo-Kreisverband laufen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wegen Betruges und der Untreue mit Geldern der Stadt. In den vergangenen Tagen häuften sich Medienberichte über Luxusdienstwagen und horrende Gehälter von Führungskräften. In diesem Zusammenhang war auch der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann in die Kritik geraten, unter anderem, weil seine heutige Ehefrau als Leiterin einer Awo-Kindertagesstätte einen Dienstwagen zur Verfügung gestellt bekam. Dies bestätigte Feldmann am Donnerstag auf Fragen von Abgeordneten in der Stadtverordnetenversammlung. Seine Frau habe den Dienstwagen auch während einer Elternzeit genutzt. Hier wäre wohl »mehr Sensibilität angebracht« gewesen, sagte Feldmann. Auf die ebenfalls kritisierte Bezahlung seiner Frau habe er allerdings keinen Einfluss gehabt. Er habe sie für angemessen gehalten. Die Awo war am Freitag vor 100 Jahren im Geiste proletarischer Solidarität gegründet worden, hat sich von dieser Tradition aber weit entfernt. (dpa/jW)

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