GDL: Berateraffäre noch nicht erledigt
Berlin. Die Affäre um fragwürdige Beraterverträge für frühere Manager der Deutschen Bahn ist aus Sicht der Lokführergewerkschaft GDL noch nicht ausreichend aufgeklärt. »Tatsächlich wurde bisher nur die Spitze des Eisberges untersucht«, kritisierte die Gewerkschaft am Donnerstag. Der Sumpf müsse trockengelegt werden. Laut Claus Weselsky, dem Vorsitzenden der GDL, werden auch in Tochterunternehmen Kontrollgremien systematisch umgangen. Details will er am Freitag bekanntgeben. Der Bahn-Aufsichtsrat hatte im September einen Schlussstrich unter die Praxis gezogen, Beraterverträge mit ehemaligen Managern oder Spitzenpolitikern zu schließen. Die Beratergesellschaft EY hatte Verträge aus den Jahren 2010 bis 2018 geprüft. Die GDL sprach von 60 untersuchten Beraterverträgen mit einem Gesamtvolumen von rund 13 Millionen Euro. 58 dieser Verträge seien ohne Zustimmung des Konzernaufsichtsrats vergeben worden. Die Gewerkschaft geht in der Angelegenheit nach eigenen Angaben nun auch in die Offensive, weil es Bestrebungen gebe, sein Aufsichtsratsmitglied Mario Reiß aus dem Kontrollgremium auszuschließen. (dpa/jW)
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