Bundeswehr: Tiger am Boden

Berlin. Die Bundeswehr hat wegen möglicherweise fehlerhafter Bauteile den Kampfhubschrauber Tiger vorerst aus dem Verkehr gezogen. Der Flugbetrieb mit allen 53 Maschinen sei ausgesetzt worden, teilte das Presse- und Informationszentrum des Heeres am Mittwoch mit. Hintergrund sei eine Herstellermitteilung, dass bestimmte verbaute Bolzen einen Mangel aufweisen könnten. Daher habe der General Flugbetrieb Heer die Anweisung gegeben, den Flugbetrieb vorläufig auszusetzen.
Die Sperrung betrifft den Angaben zufolge die Maschienen im Kampfhubschrauberregiment 36 im hessischen Fritzlar und im Deutsch-Französischen Heeresfliegerausbildungszentrum in Le Luc in Frankreich. Zur Zeit seien keine Tiger-Hubschrauber im Auslandseinsatz, es gehe also nur um Routineflüge. Das weitere Vorgehen solle an diesem Donnerstag von einer Expertenrunde geklärt werden. Den Angaben zufolge wurden Bolzen derselben Bauart auch im Transporthubschrauber NH90 sowie im Schulungshubschrauber EC135 verbaut – allerdings nicht an sicherheitsrelevanten Stellen. Daher laufe der Flugbetrieb im Heer mit diesen Maschinen weiter. (dpa/jW)
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Leserbriefe zu diesem Artikel:
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- Wolfgang Herzig: Ordnung schaffen Schon wieder eine neue Botschaft über nicht einsatzbereite Kampftechnik! Ich vermisse aber seit Jahren eine Mitteilung darüber, dass die Verantwortlichen für diese Schlamperei zur Rechenschaft gezogen...
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