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Aus: Ausgabe vom 20.06.2019, Seite 10 / Feuilleton

Jüdische Gelehrte

Nach dem Rücktritt des Direktors des Jüdischen Museums in Berlin haben rund 45 jüdische Gelehrte aus Israel, Europa und den USA ihre Unterstützung für Peter Schäfer bekundet. »Für diejenigen von uns, die Professor Schäfer und seine Arbeit kennen, ist die Behauptung schockierend, er setze sich nicht für die jüdische Sache und den Kampf gegen Antisemitismus ein«, heißt es in einem gemeinsamen Brief. Schäfer habe sich in seiner Tätigkeit unter anderem der »Förderung des Verständnisses von Juden und dem Judentum verschrieben«. Mitorganisator Ishay Rosen-Zvi, Leiter der Talmud-Abteilung an der Tel-Aviv-Universität, bestätigte am Mittwoch die Existenz des Schreibens. Auslöser für den Rücktritt des emeritierten Judaistik-Professors Schäfer (75) war ein Tweet des Museums mit einer Leseempfehlung im Zusammenhang mit der Bewegung BDS (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen). Darin hatten jüdische und israelische Wissenschaftler kritisiert, dass der Bundestag BDS als antisemitisch eingestuft hatte. In dem Schreiben der jüdischen Gelehrten heißt es weiter: »Wir sind zutiefst besorgt über die zunehmende Zensur der Meinungsfreiheit und die abnehmende Möglichkeit, Regierungspolitik zu kritisieren oder auch nur in Frage zu stellen.« (dpa/jW)

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