FAZ: Steltzner nicht mehr Mitherausgeber

Frankfurt am Main. Der Journalist Holger Steltzner ist nicht mehr Mitherausgeber der FAZ. Die Grundlage für eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den anderen Herausgebern sei nicht mehr gegeben, teilte die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Montag mit. Steltzner war einer von vier Herausgebern, die das Blatt journalistisch führen. Die FAZ ist die einzige Zeitung in der Bundesrepublik, die nicht von einem Chefredakteur geleitet wird. Zu den Gründen für das Ausscheiden Steltzners, der bei dem Blatt vor allem für die marktliberale Linie des Wirtschaftsteils stand, machte der Verlag auf Nachfrage keine näheren Angaben. Die Mitarbeiter wurden Montag mittag über die Personalie unterrichtet.

Der 56jährige Steltzner war seit 1993 bei der FAZ, seit August 2002 in der Rolle des für den Wirtschafts- und Sportteil verantwortlichen Herausgebers. Zu einer Nachfolgeregelung machte die FAZ zunächst keine Angaben. Weiter an der Spitze der FAZ-Redaktion stehen die drei Herausgeber Werner D'Inka (Rhein-Main-Zeitung), Jürgen Kaube (Kultur) und Berthold Kohler (Politik). Sie bestimmen auch den Nachfolger oder die Nachfolgerin Steltzners. Im Februar 2001 hatte sich die FAZ vom damaligen Mitherausgeber Hugo Müller-Vogg getrennt und als Grund ebenfalls eine »zerstörte Vertrauensbasis« angegeben. (dpa/jW)