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Aus: Ausgabe vom 25.08.2018, Seite 10 / Feuilleton
Techno

Zug der Liebe

Am Sonnabend startet um 13 Uhr die Loveparade-Nachfolge-Tanzdemo »Zug der Liebe« in Berlin Treptow. Unter der Schirmherrschaft einiger wohltätiger Vereine wie »Studierende gegen Blutkrebs«, »Berliner Obdachlosenhilfe« oder »Tierschutz Berlin« spielen insgesamt 15 Wagen mit Technomusik zum gemeinsamen Straßentanz auf.

Den Marsch für »Toleranz, Nächstenliebe und bürgerliches Engagement« finanziert der »Zug der Liebe e. V.« diesmal über eine Crowdfunding-Kampagne, die 9.122 Euro einbrachte. Der Senat gab über das Music­board weitere 18.000 Euro als Finanzierungshilfe dazu, weil die DJs der sogenannten Afterpartys Nachwuchs- und Frauenförderung betreiben und ein Konzertbegleitservice für Behinderte namens »Inklusion muss laut sein« mitmarschiert.

Der »Social Rave« erwartet diesmal 25.000 Besucher, bei den Afterpartys ab 21 Uhr ca. 2.000, der Eintritt in Klubs wie »Polygon« oder »Kulturhaus Kili« kostet 15 Euro. Mit dem Eintrittsgeld soll die Basisfinanzierung gesichert werden. »Das wird eine Riesensache, die ganze Range der Szene wird zu erleben sein, dazu große Außenbereiche zum Open-Air-Chillen und viele Floors mit bestem Sound«, sagt Jens Schwan, Sprecher der Veranstaltung, die am Sowjetischen Ehrenmal in Treptow losgeht und gegen 23 Uhr am Stasimuseum endet.

Die Euphorie bekommt allerdings einen Dämpfer: Laut Schwan wird der diesjährige wohl der letzte Zug der Liebe sein. Als politisch deklariert, darf die Technodemo keinen Gewinn erwirtschaften, das heißt, die Veranstalter dürfen weder Sponsoren mit an Bord holen noch während des Zuges Getränke oder Snacks verkaufen. Vom reinen Ehrenamt überlastet, sei es daher in letzter Zeit innerhalb des Teams und mit Arbeitgebern und Partnern zu Spannungen gekommen. Man wolle sich jetzt mehr der Familie widmen. Auch ein netter Zug.

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