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Leserbrief zum Artikel Internationalismus: Kuba-Krise bei Linkspartei und ND vom 06.02.2021:

Unfassbarer Beschluss

Das Lesen des vorstehend genannten Artikels in der jW vom Wochenende hat mich sehr betroffen gemacht. Dass ein heutiges ND mittlerweile die darin aufgeführten Positionen zu diesen Themen vertritt, verwundert schon lang nicht mehr, ist aber verkraftbar. Dieses Blatt hat seinen Niedergang schon vor Jahren selbstverschuldet eingeleitet. Aber dass ein Vorstand einer sogenannten »Linkspartei« mittels Beschluss nun auch noch Kuba im gleichen Jargon attackiert wie es sämtliche deutsche »Edelmedien« vollkommen gleichlautend tun, das ist einfach unfassbar und darf keinesfalls so hingenommen werden. Ich hoffe sehr, der Aufschrei aller wirklichen progressiven Kräfte dieses Landes und vor allem in der »Linkspartei« selbst wird noch lauter und intensiver.
Betrachtet man jedoch die sich in der Linkspartei schon länger abzeichnenden politischen Entwicklungstendenzen wie Haltung zu Russland, zu Venezuela, zur DDR, zu Themen der deutschen Aufrüstung und Kriegseinsätzen, dem »parteilichen« Umgang mit eigenen Spitzenfunktionären wie Sahra Wagenknecht (die eigentlich fähigste Mitstreiterin dieser Partei überhaupt), die immer forciertere Abkehr von Marx und Engels und nun eben auch noch diese offene Kontrahaltung zu einem Land wie Kuba, welches wegen jahrelanger unrechtmäßiger und brutaler US-Sanktionen um sein »tägliches Überleben« kämpfen muss, scheint das alles leider mehr oder weniger eine logische Folge zu sein. Eine SPD unter Manuela Schwesig und Kevin Kühnert ist heute schon um ein vielfaches progressiver als die »Linkspartei« selbst, leider. Notwendige Schlussfolgerungen zur Abänderung dieses unhaltbaren Zustandes sollten endlich von den Verantwortlichen gezogen werden. Deutschland braucht wieder eine Partei, wo Gedanken von Marx und Engels eine Heimat haben … An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön für das tägliche Erscheinen der jungen Welt, einer so wichtigen Zeitung vor allem auch für junge Menschen unseres Landes!
Steffen Urlaß
Veröffentlicht in der jungen Welt am 09.02.2021.
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