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Leserbrief zum Artikel EU-Sanktionen: EU will russisches Gas vom 13.10.2020:

Theater ohne Logik

Um das Polittheater um Nawalny zu durchschauen, muss man sich mit seinem Aufbau durch den Westen zu »Putins größtem Gegner« befassen. Anfangs noch ein kleiner Blogger, erkannten Exilantenkreise (Putin feindlich gesinnte, aus Russland geflüchtete Oligarchen), dass er zu einer »Opposition« aufgebaut werden könne. Über Kontaktpersonen wie Maria Pewtschich, in London ansässig, wurden ihm Geld und logistische Unterstützung durch NGO (Nichtregierungsorganisationen, die subversiv in anderen Ländern tätig sind) gewährt. Seine Beliebtheit in Russland hält sich in Grenzen (etwa 1,5 Prozent), was die Ergebnisse der Duma-Wahlen 2016 zeigen (Einiges Russland mit Putin 54,2 Prozent, Kommunisten 13,4, Liberaldemokraten 13,14, gerechtes Russland 6,22. Alle anderen Splittergruppen kamen nicht über die Fünfprozenthürde). Mit Logik ist das Theater nicht zu verstehen. Nach allen wissenschaftlichen Kenntnissen über die Gifte der Nowitschok-Gruppe hätte Nawalny einen solchen Anschlag nicht überlebt, es sei denn, wir haben es mit einer Inszenierung zu tun. Dafür spricht vieles, vor allem die Unterschlagung von Untersuchungsergebnissen und die Verweigerung von Angaben für die Einleitung einer ordnungsgemäßen strafrechtlichen Anklage. Möglicherweise ist der faschistoide Unruhestifter seinen Geldgebern unbequem geworden, wenn ich an einen seiner Aussprüche erinnern darf: »Wenn gegen die Asylanten aus Mittelasien und dem Kaukasus nicht die Fliegenklatsche hilft, muss es eben die Pistole sein.« Möglich ist, dass er durch Frau Ljubow Sokol aus seinem Gefolge ersetzt werden soll. In meinem Leben werde ich wohl nicht mehr erfahren, wer wie die Causae Skripal und Nawalny organisiert hat. Das Warum könnte sein, den Abgang mit Begründungen für Sanktionen und neuen Drohungen zu verbinden.
Dr. Gerd Machalett, Siedenbollentin
Veröffentlicht in der jungen Welt am 15.10.2020.
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