Leserbrief zum Artikel EU-Sanktionen: EU will russisches Gas
vom 13.10.2020:
Inszenierung stellt sich selbst bloß
Nun die Affaire Nawalny – gleiches Drehbuch, sofortige Schuldzuweisung und keine Aufklärung der russischen Ermittler über das Gift, die klinischen Teste in der Charité und die Behandlung der Vergiftung. Statt dessen die alberne Bemerkung von Heiko Maas, dass darüber die Familie zu entscheiden habe und die Russen gefälligst feststellen sollten, dass sie die Giftmischer seien. Dabei werden wichtige Indizien und Beweisstücke den Russen vorenthalten. Zum Beispiel entzog sich die mysteriöse Frau Pewtschich aus London unter Mitführung von »Beweismitteln« der Befragung durch russische Ermittler und flüchtete nach Berlin.
Langsam lichtet sich der Smog: Das identifizierte Gift, ein Cholinesterasehemmer, habe strukturell Ähnlichkeiten mit Nowitschok, stehe aber nicht auf den Kampfstofflisten »1.A14« und »1.A15« der OPCW.
Die klinischen Symptome in Omsk sprachen am ehesten für die Diagnose: akute Pankreatitis mit der Gefahr des Multiorganversagens. Dabei der Hinweis, dass im Urin 0,2 Promille Alkohol und im Blut Aceton gefunden wurden. Die gezielte Therapie führte zur Lebensrettung und Verhinderung des Organversagens.
Die (zweite) Lebensrettung erfolgte in der Charité, gab Maaß großpurig an. Dazu wurde den russischen Ermittlern auch auf mehr als sechsmalige Anfrage keine Auskunft gegeben. Mit diesem Theater »verhöhnt Maas das Völkerrecht, die diplomatische Ethik und alle Regeln des elementaren Anstandes«. Das »Opfer« beschuldigt auch gleich Putin als Täter und den Exkanzler Schröder als Helfer.
Lafontaine hat recht – diese »Nawalny-Verschwörung« ist eine erbärmliche Heuchelei, die den Westen bloßstellt.