Leserbrief zum Artikel Corona: Virale Zeiten
vom 26.03.2020:
Jammerlappen
Was sind viele unserer heutigen Zeitgeister für Jammerlappen wegen der läppischen »Ausgangbeschränkung«! Sieht und hört man auf irgendeinem Kanal die Interviews bezüglich dieser Maßnahmen, stellt man fest, dass im Regelfall die Älteren die Sache
gelassen und positiv sehen, diese Beschränkungen verstehen, sich ohne Gezeter danach richten. Leider stellt man fest, ohne etwas gegen die Jugend zu haben, dass viele der Jungen die Maßnahmen für übertrieben, ja fast unmenschlich halten. Party machen und das Leben genießen stehen im Vordergrund. Ausgerechnet durch diese Typen hat jetzt der größte Teil der Menschen in unserem
Land die »Ausgangsbeschränkung« per Diktat verordnet bekommen. Es sollte denen, die diese »Ausgangbeschränkung« so unmenschlich finden, einmal vor Augen geführt werden, was die Älteren alleine schon während der sechs Jahre des Zweiten Weltkrieges und der drei Jahre danach bis zur Währungsreform am 20. Juni 1948 in der BRD alles durchzustehen hatten. Dahingegen ist die jetzige »Ausgangsbeschränkung« eine Leichtigkeit. Man kann das Lemento und Gezetere derer noch etwas entschuldigen, haben sie doch meist nur gute wirtschaftliche Zeiten erlebt, wurden von den Eltern nur auf Watte gebettet, haben immer aus dem Vollen geschöpft, haben nie eine wirkliche Not kennengelernt. Wenn ein Älterer mal irgendeine Bemerkung aus der schlechteren Zeit macht, wird dies nur immer abgetan: »Was ihr Alten immer für Schmarrn erzählt!« Also macht es einmal nichts aus, wenn man nicht mehr so aus dem Vollen schöpfen kann und etwas in seiner fast unerschöpflichen Freiheit eingegrenzt ist. Vielleicht gereicht die Zeit einmal dazu, sich wieder auf das wirklich »Wichtige« zu besinnen.
gelassen und positiv sehen, diese Beschränkungen verstehen, sich ohne Gezeter danach richten. Leider stellt man fest, ohne etwas gegen die Jugend zu haben, dass viele der Jungen die Maßnahmen für übertrieben, ja fast unmenschlich halten. Party machen und das Leben genießen stehen im Vordergrund. Ausgerechnet durch diese Typen hat jetzt der größte Teil der Menschen in unserem
Land die »Ausgangsbeschränkung« per Diktat verordnet bekommen. Es sollte denen, die diese »Ausgangbeschränkung« so unmenschlich finden, einmal vor Augen geführt werden, was die Älteren alleine schon während der sechs Jahre des Zweiten Weltkrieges und der drei Jahre danach bis zur Währungsreform am 20. Juni 1948 in der BRD alles durchzustehen hatten. Dahingegen ist die jetzige »Ausgangsbeschränkung« eine Leichtigkeit. Man kann das Lemento und Gezetere derer noch etwas entschuldigen, haben sie doch meist nur gute wirtschaftliche Zeiten erlebt, wurden von den Eltern nur auf Watte gebettet, haben immer aus dem Vollen geschöpft, haben nie eine wirkliche Not kennengelernt. Wenn ein Älterer mal irgendeine Bemerkung aus der schlechteren Zeit macht, wird dies nur immer abgetan: »Was ihr Alten immer für Schmarrn erzählt!« Also macht es einmal nichts aus, wenn man nicht mehr so aus dem Vollen schöpfen kann und etwas in seiner fast unerschöpflichen Freiheit eingegrenzt ist. Vielleicht gereicht die Zeit einmal dazu, sich wieder auf das wirklich »Wichtige« zu besinnen.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 26.03.2020.