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Leserbrief zum Artikel Landtagswahlen: Desaster ohne Folgen vom 03.09.2019:

Erinnerung ans Ende

Es ist schon erstaunlich, dass in Deutschland an einem 1. September, dem Tag des Überfalls auf Polen, dem Beginn des mörderischen Zweiten Weltkriegs durch Deutschland, an dem auch noch öffentliche Gedenkfeiern stattfinden, ein solcher Wahlsieg in Deutschland erreicht wird. Ein solches Wahlergebnis für die AfD erinnert an die Wahlabende zu Beginn der 1930er Jahre, einer Zeit, in der sich das Ende der Weimarer Republik, der ersten deutschen Demokratie, anbahnte. Die Alternative zur allgemeinen Unzufriedenheit, die ja ein internationales Problem ist, kann nicht sein, einer national-reaktionären Politik den Weg zu bereiten, mit Politikern wie Herrn Gauland, der die Zeit des Holocaust zu »einem Vogelschiss in der Geschichte« relativiert, Herrn Höcke, der das Holocaustdenkmal zum »Denkmal der Schande« degradiert, oder einer Frau Weidel, die vor allem männliche Flüchtlinge pauschal regelrecht kriminalisiert. Ursache für ein solches Wahlverhalten ist auch ein bildungspolitisch verschuldetes Informationsdefizit. Viele Wähler sollten sich einmal erinnern, welche Folgen ein solches nationalreaktionäres System, das von Gauland und Höcke relativiert wird, mit sich bringt. Ein solcher Staat bringt auch eine erhebliche Beeinträchtigung der demokratischen Grundrechte für die eigenen Bürger mit sich.
Georg Dovermann, Bonn
Veröffentlicht in der jungen Welt am 04.09.2019.
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