Leserbrief zum Artikel Landtagswahlen: Desaster ohne Folgen
vom 03.09.2019:
Ökologisches Profil schärfen
Ganz desaströs sehe ich – Genosse in der PDS seit 1999 und in der Partei Die Linke seit ihrer Gründung – die beiden Wahlen nun auch nicht. Insofern als die die gesellschaftliche Linke im engeren und weiteren Sinn eine Art Anti-FDP sein muss, spricht es für uns wie (zumindest insofern!) für das Bildungssystem der DDR und des »Beitrittsgebiets«, dass die konstitutiv neoliberale und verräterische FDP bei beiden Wahlen unter der Hürde blieb und dass das im ganzen Osten der Fall ist. »Ein fauler Apfel steckt hundert gesunde an« (Vox populi): Die FDP steckte zuerst Kohls CDU/CSU an, dann Schröders SPD, schließlich Fischers Grüne, und sie »inspirierte« (obwohl »Spiritus« Geist bedeutet!) bei der »A«fD sogar deren Gründung. Dabei wüsste ich nicht, was entspannt AfD-FDP-freien Bundestag von 2013 bis 2017 gefehlt haben sollte.
Anders verhält es sich mit unserer existentiellen, der ökologischen Frage, die erst allmählich dank Fridays for Future in der ihr längst zukommenden Bedeutung gesehen wird. Ein Genosse in Brandenburg (noch immer mit Brennkohle-Missbrauch) sagte vor einiger Zeit, er diskutiere lieber dreimal über Soziales als einmal über Energie. Das war falsch und undialektisch. Spätestens wenn die bewohnbaren Nischen zuerst rar werden, bevor sie ganz verschwinden, hängt wohl die soziale Frage unmittelbar von der ökologischen ab. Auch ist unsere Überlebensfrage zweifelsfrei eine Systemfrage, in der wir uns als Linke schon deshalb besser auskennen sollten als Kräfte rechts von uns. Slogans von Fridays for Future sind u. a.: »System Change, not Climate Change« und »The Solution – Revolution«. Diskutieren wir die ökologische Frage von links! Und schärfen wir unser ökologisches Profil weiter – einschließlich Unüberhörbarkeit! (»We Are Unstoppable – Another World Is Possible!«)
Und könnte etwa in der SPD eine – de facto – neue Vorsitzende Nina Scheer, MdB und durch ihre Herkunft im positiven Sinn prädisponiert – die linke Ökodebatte an unserer Stelle führen, solange die Seeheimer quertreiben, die Vorstandsebene dominieren, auf Grundwerte pfeifen, und, solange kein SPD-Genosse sich traut, Parteiordnungsverfahren wegen grob parteischädigenden Verhaltens gegen alle Seeheimer einleiten?
Anders verhält es sich mit unserer existentiellen, der ökologischen Frage, die erst allmählich dank Fridays for Future in der ihr längst zukommenden Bedeutung gesehen wird. Ein Genosse in Brandenburg (noch immer mit Brennkohle-Missbrauch) sagte vor einiger Zeit, er diskutiere lieber dreimal über Soziales als einmal über Energie. Das war falsch und undialektisch. Spätestens wenn die bewohnbaren Nischen zuerst rar werden, bevor sie ganz verschwinden, hängt wohl die soziale Frage unmittelbar von der ökologischen ab. Auch ist unsere Überlebensfrage zweifelsfrei eine Systemfrage, in der wir uns als Linke schon deshalb besser auskennen sollten als Kräfte rechts von uns. Slogans von Fridays for Future sind u. a.: »System Change, not Climate Change« und »The Solution – Revolution«. Diskutieren wir die ökologische Frage von links! Und schärfen wir unser ökologisches Profil weiter – einschließlich Unüberhörbarkeit! (»We Are Unstoppable – Another World Is Possible!«)
Und könnte etwa in der SPD eine – de facto – neue Vorsitzende Nina Scheer, MdB und durch ihre Herkunft im positiven Sinn prädisponiert – die linke Ökodebatte an unserer Stelle führen, solange die Seeheimer quertreiben, die Vorstandsebene dominieren, auf Grundwerte pfeifen, und, solange kein SPD-Genosse sich traut, Parteiordnungsverfahren wegen grob parteischädigenden Verhaltens gegen alle Seeheimer einleiten?
Veröffentlicht in der jungen Welt am 10.09.2019.