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Leserbrief zum Artikel Linkspartei: »Der Rechtsentwicklung nicht tatenlos zuschauen« vom 08.06.2018:

Anbiederung an rechts

Das Schlimme ist, dass Frau Wagenknecht die verfehlte Wirtschafts-, Sozial-, Finanz- und Außenpolitik richtig analysiert und auch den Zusammenhang zwischen den globalen Problemen und dem kapitalistischen Wirtschaftssystem gut darstellt, aber krampfhaft versucht, bei der Flüchtlingspolitik das Kleingedachte der Wutbürger nachzuvollziehen und mit differenzierten Zugeständnissen diese Menschen zurück zur Linkspartei zu holen. Der Versuch ist legitim, er wird nur keinen Erfolg haben. Da es diesen Wutbürgern nicht um differenzierte Analysen geht. Es wird pauschal gehasst, und jede schreckliche kriminelle Tat, wenn der Täter ins Weltbild passt, wird gern genutzt, um zu pauschalisieren und vorhandene Vorurteile zu bestätigen. Diese Leute (ähnlich wie die Trump-Fans in den USA) möchten in Wahrheit weder Fluchtursachen bekämpfen noch Rüstungsexporte. Sie sind mit dem Kapitalismus relativ einverstanden, möchten nur mehr vom Kuchen abbekommen und sehen sich benachteiligt. Sie treten lieber weiter nach unten oder möchten hohe Mauern damit nicht noch mehr Menschen kommen, die noch weniger vom Kuchen erhalten. Jedoch im Kern haben sie kein Problem mit Ressourcenverschwendung und Wohlstand auf Kosten anderer Menschen, wenn sie zu den »Gewinnern« gehören. Und solche Menschen sind nichts links, und darum sollte eine Partei des demokratischen Sozialismus auch nicht durch Anbiederung werben.
Markus Meister
Veröffentlicht in der jungen Welt am 14.06.2018.
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