Leserbrief zum Artikel Ein Gespenst geht um
vom 06.01.2011:
Grundrechte wahrnehmen
Dass der Text von Gesine Lötzsch so einen Medienwirbel verursacht, hätte ich nicht gedacht. Inhaltlich offenbart er, nach meiner Auffassung, doch eher sozialdemokratische Harmlosigkeiten.
Interessant finde ich an der Diskussion, dass die Kritiker von rechts diesem Artikel keine sachlichen Argumente entgegenzusetzen haben. Ihnen fällt nur das Totschlagargument von der Blutspur des Kommunismus ein.
Es ist nicht der Kommunismus, welcher den ersten und den zweiten Weltkrieg zu verantworten hat. Auch dass wir uns seit Jahren schleichend auf einen dritten Weltkrieg zubewegen, der ein Atomkrieg werden könnte, ist nicht die Schuld des Kommunismus. Die blutige Spur im 20. Jahrhundert und im beginnenden 21. Jahrhundert hat der Kapitalismus gelegt.
Es ist daher legitim neue Wege zu suchen. Dieser Ansicht waren bereits die sogenannten Väter des Grundgesetzes. Warum sonst haben sie in das Grundgesetz unveräußerliche Grundrechte eingefügt, welche über den Kapitalismus hinausweisen (Artikel 14, Absätze 2 und 3, Artikel 15)?
Helmuth Tischer, Meiningen