Richard Dawkins glaubt an die Naturwissenschaften. Das hat ihm den Vorwurf eingebracht, er sei ein quasi-religiöser Fundamentalist. Die Menschenmassen, die am Montag abend in die Hörsaalruine der Berliner Charité strömten, wirkten tatsächlich ein bißchen wie die Gefolgsleute eines religiösen Gurus. Dawkins' Verleger Ullstein und das Medizinhistorische Museum der Charité hatten eingeladen im Rahmen der Reihe »Vom Selbstverständnis der Naturwissenschaften«.

Der 66jährige Brite Dawkins lehrt an der Oxford University Evolutionsbiologie. Den einen gilt er als verehrungswürdiger Streiter für einen aufgeklärten Atheismus, für die anderen ist er ein kulturloser Religionshasser. Bekannt wurde Dawkins mit seinem 1976 erschienenen Buch »Das egoistische Gen«. Anfang 2006 diskutierte halb Großbritannien über seine Fernsehdokumentation »The Root of All Evil« (die Wurzel allen Bösen), die auf Channel 4 ausgestrahlt wurde. Seit September 2007 ist er in den deutschen Feuil...