Mehr als eine Wahlkampfposse
Türkei: Strafanzeige gegen Premier Erdogan. Kemalistische Opposition setzt auf eine Eskalation der Kurdenfrage
Nico Sandfuchs, AnkaraNun hat es auch Ministerpräsident Tayyip Erdogan erwischt. Nachdem der Parteivorsitzende der kurdischen Partei für eine demokratische Gesellschaft (DTP), Ahmet Türk, kürzlich zu einem halben Jahr Gefängnis verurteilt worden ist, weil er Abdullah Öcalan, den ehemaligen Vorsitzenden der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), mit »Sayin Öcalan« (»Geehrter Öcalan«) angeredet hat, droht nun ausgerechnet Erdogan ein ähnliches Schicksal. Der Vorsitzende des »Vereins für das Gedankengut Atatürks« in Diyarbakir, Riza Gül, hat Mitte vergangener Woche Strafanzeige gegen Erdogan gestellt, weil dieser vor einigen Jahren in einer Rundfunksendung ebenfalls »Sayin Öcalan« gesagt haben soll. Damit habe der Premier »Propaganda für eine terroristische Organisation« getrieben, so heißt es in der Anzeige.
Dabei gehört die Anrede »Sayin« zum alltäglichen Sprachgebrauch in der Türkei und gibt noch lange nicht Auskunft über das tatsächliche Maß an Sympathie...
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