28.12.2006 / Inland / Seite 8

»Für Sodexho lohnt es sich nicht mehr«

In Berlin-Spandau müssen Flüchtlinge nicht mehr mit speziellen Chipkarten bezahlen. Gespräch mit Regina Meyer

Markus Bernhardt

Regina Meyer ist Sprecherin der Berliner »Initiative gegen das Chipkartensystem«

Der Berliner Bezirk Spandau hat als letzter Bezirk daran festgehalten, Flüchtlingen kein Bargeld auszuzahlen, sondern ihnen eine Chipkarte auszuhändigen, mit der nur in einigen wenigen Geschäften eingekauft werden konnte. Nun hat die Firma Sodexho, die für das Kartensystem verantwortlich war, dem Bezirk zum 31. Januar 2007 den Vertrag gekündigt. Warum?

Da derzeit nur noch etwa 70 Familien und Einzelpersonen mit diesen Karten versorgt werden, scheint sich das Geschäft mit der rassistischen Ausgrenzung für Sodexho nicht mehr zu lohnen. Außerdem sind auch in den letzten Jahren proportional zu den Bargeld ausgebenden Bezirken immer mehr Geschäfte aus dem System ausgestiegen.

Welche Nachteile hat das sogenannte Chipkartensystem für die Flüchtlinge?

Die Menschen werden gezwungen, für jeden Einkauf weite Wege in Kauf zu nehmen und das Fahrgeld dafür aus ihrem eigenen Bargeldbesta...

Artikel-Länge: 4054 Zeichen

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