Es gab zwar keine Vorankündigung, aber ganz unerwartet kam der Rücktritt von CIA-Chef Porter Goss am vergangenen Freitag nicht. Denn die in ihn gesetzten hohen Erwartungen hat der ehemalige republikanische Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im US-Abgeordnetenhaus nicht erfüllt, seitdem er vor weniger als zwei Jahren von Präsident George Bush an die Spitze des teuersten (und sicher auch eines der skrupellosesten) Geheimdienste der Welt berufen worden war. Dort sollte Goss die CIA nach ihrem angeblichen »kläglichem Versagen« in der Frage der irakischen Massenvernichtungswaffen wieder fit machen. Aber nicht die Agency hatte das Weiße Haus falsch unterrichtet, sondern das Weiße Haus und das Pentagon hatten die Geheimdienstberichte mutwillig uminterpretiert, um eine Rechtfertigung für den Krieg zu schaffen. Viele langjährige Mitarbeiter der zweiten Leitungsebene der CIA waren nicht gewillt, die ihne...