Seit Ostern ist der ehemalige Truppenübungsplatz Münsingen auf der Schwäbischen Alb für die Öffentlichkeit zugänglich. 6700 Hektar Natur, weites Land, das in naher Zukunft das Kernstück eines geplanten UNESCO-Biosphärenreservates bilden soll.

Doch alle fünfzig Meter warnen große gelbe Schilder: »Vorsicht, Lebensgefahr!« Hinter Stacheldrahtzäunen verfallen die Häuser. Verrostete Wellblechhallen, Ruinen des Tests für den militärischen Ernstfall. Einige wurden zu Schafställen umfunktioniert. Zwischen den üppig grünen Laubwäldern stehen Wachtürme.

Der Truppenübungsplatz ist das Herzstück eines Projekts, mit dem kommunale Politiker und Interessenverbände in die Champions-League der Kulturlandschaften vorstoßen wollen. Doch er ist gleichzeitig dessen Achillesferse.

»Kilometerlange Wanderwege ziehen sich durch eine Landschaft, die anderswo längst der Vergangenheit angehört. Schattige Wälder wuchern über Felshänge und Schluchten.« Info- Broschüren versprechen ein P...