Die Ikone wackelt
Polens Zentralbankchef Leszek Balcerowicz gerät unter Druck. Regierung will Verkauf weiterer Banken an ausländische Investoren verhindern
Tómasz KoniczLeszek Balcerowicz ist in Polen ein Symbol für die nach 1989 eingeleitete Systemtransformation. Der berüchtigte »Balcerowicz-Plan«, der 1990 in Zusammenarbeit mit den neoliberalen »Chicago Boys« um Jeffrey Sachs umgesetzt wurde, war die polnische Variante der »Schocktherapie«, der die meisten osteuropäischen Volkswirtschaften unterzogen wurden. Diese umfassende, radikale »Liberalisierung« der Wirtschaft legte die Grundlagen für die derzeitige sozioökonomische Lage Polens, die durch eine 20prozentige Arbeitslosigkeit, Massenarmut und die Dominanz westlichen Kapitals gekennzeichnet ist. Bislang war Balcerowicz, inzwischen als Zentralbankchef für die Geldpolitik verantwortlich, nahezu unantastbar.
Doch nun gerät der polnische Vorzeigeliberale verstärkt unter Beschuß seitens der konservativen Regierung. Den Anlaß lieferte Balcerowicz vergangenen Mittwoch selber, als er den Vizepremier der Regierenden PiS (Recht und Gerechtigkeit), Cezar Mec...
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