Gemeint ist: Kombigewinn
Merkels Lohnmodell nützt lediglich den »Leistungsträger«-Haushalten. Vereinzelte Einstellung von Dienstmädchen wird als Wirtschaftspolitik verkauft
Herbert SchuiBundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ein Patentrezept gegen die Arbeitslosigkeit: Im Rahmen des Wandels zur Dienstleistungsgesellschaft sollen auch private Haushalte im Grundsatz als »Arbeitgeber« anerkannt werden. Mit Hilfe staatlicher Lohnzuschüsse könnten Geringqualifizierte dort »Lohn und Brot« finden. Den allermeisten Haushalten aber fehlt das Geld dafür, sie können auch zu Niedriglöhnen niemanden beschäftigen. Als »Arbeitgeber« kommen daher nur »Leistungsträger«-Haushalte mit hohem und sicherem Einkommen in Frage. Deren Leistung besteht jedoch erfahrungsgemäß darin, von der Senkung der Löhne und Sozialeinkommen zu profitieren.
Der Kombilohn, den Merkel in ihrer Regierungserklärung ansprach, soll es unter anderem ermöglichen, daß gutverdienende Haushalte Personal einstellen - allerdings nur, wenn es wenig kostet. Und da von Billiglöhnen niemand leben kann, soll der Staat einen Zuschuß zahlen.
Im sozialdemokratisch regierten Wien der 20er Ja...
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