Lehrstück des Lobbyismus: Chemikalienverordnung REACH
Angesichts der anstehenden Reformen der europäischen Chemikaliengesetzgebung haben Industrielobbyisten enorme Aktivitäten entfaltet. Die weitere Verwässerung des Vorhabens war denn auch die erste Amtshandlung der neuen Kanzlerin
Philipp MimkesDas Gesetzespaket mit dem Namen REACH bezweckte ursprünglich, der Chemieindustrie vorzuschreiben, mehrere tausend Substanzen auf ihre umwelt- und gesundheitsschädliche Wirkung hin zu untersuchen. Denn viele der rund 100000 Chemikalien, die in alltäglichen Dingen wie Kosmetika, Haushaltsprodukten, Kleidung oder Möbeln enthalten sind, lassen sich heutzutage im Körper von Mensch und Tier wiederfinden und stellen eine langfristige Bedrohung für Gesundheit und Umwelt dar. Gegenwärtig ist die Produktion von Chemikalien und ihre Verwendung in Verbrauchsgegenständen kaum reguliert. Eine verbindliche Kontrolle über die Wirkung von Chemikalien findet vor ihrer Vermarktung nicht statt. Für 95 Prozent der Substanzen fehlen selbst grundlegende Informationen über Giftigkeit, langfristige Gesundheitsschäden und biologische Abbaubarkeit.
Mit der Reform soll eine Vielzahl von Gesundheitsrisiken – gerade auch am Arbeitsplatz – eingedämmt werden. Den Krankenkassen würde...
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