Sarkozy bleibt zu Hause
Nach Protesten in Übersee: Innenminister verschiebt Reise. Scharfe Polemik gegen behauptete »positive Rolle« von Frankreichs Kolonialherrschaft
Christian Giacomuzzi, ParisEine »positive Rolle« des französischen Kolonialismus in der Geschichte hatte im November die Pariser Nationalversammlung festgeschrieben – gegen starke Widerworte der inländischen Linken. Noch stärker indes fielen die Proteste in den betroffenen Gebieten selbst aus, vor allem den Antillen und Algerien. Am Mittwoch sah sich Innenminister Nicolas Sarkozy, der zugleich Chef der Regierungspartei »Union für eine Volksbewegung« (UMP) ist, gar gezwungen, eine lange geplante Reise in die Überseedepartements (DOM-TOM) Frankreichs kurzfristig abzusagen. Das Thema bleibt auf der französischen Politagenda.
Scharfe Polemiken richteten bekannte Persönlichkeiten nicht nur gegen die Bewertung französischer Kolonialpolitik. Aime Césaire aus Martinique, ein bekannter Dichter und Parlamentsabgeordneter, erklärte, Sarkozy nicht empfangen zu wollen. Seine ebenfalls schreibenden Kollegen Patrick Chamoiseau und Edouard Glissant, ein persönlicher Freund von Frankreichs Premi...
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