Knack den Käfig
Krisen der Erotik, der Treue, der Schönheit: Premiere von Mozarts »Cosi fan tutte« in der Komischen Oper Berlin
Stefan Amzoll»Cosi fan tutte« ist eine der raffiniertesten Opern, die je komponiert wurden. Wer sie als veraltet, verstaubt, klassizistisch bezeichnet, verpaßt auch die Chance, sich selbst besser zu begreifen. Die Liebe zwischen Menschen ist heute so unsicher wie nie. Und Beziehungen sind mindestens so gefährdet wie der Arbeitsplatz. Wer das nicht glaubt, der surfe scharfen Auges abends durch die TV-Programme, und er wird die Abgründe der Beziehungslosigkeit sehen: Jähe Krisen der Erotik, der Treue, der Schönheit. Wo ist noch Schönes? Nächstes Jahr ist Mozart-Jahr. Es schauert einen, sehen zu müssen, wie eine Welt schon jetzt den Salzburger Sohn abfeiert, dessen junge Leiche man in Wien 1791 in ein Massengrab warf, auf daß der Komponist ein zweites Mal elend verrecke, nicht im Bett, sondern im Dreck. »Cosi fan tutte« ist sein irrster Geniestreich.
Das Werk kam nun frisch und neuartig in die Komische Oper, von Peter Konwitschny temposcharf inszeniert. Wie ist diese...
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