Staudammbau als Ethnozid
Menschenrechtsorganisationen starten Kampagne zur Rettung der osttürkischen Kleinstadt Hasankeyf
Nick BraunsDer Bürgermeister der am Oberlauf des Tigris gelegenen Kleinstadt Hasankeyf hat sein Büro in eine Kalksteinhöhle verlegt. Damit möchte A. Vehap Kusen gegen die drohende Überflutung der antiken Stadt im Südosten der Türkei durch den Bau des Ilisu-Staudamms protestieren. »Wenn ich als normaler Bürger auch nur einen Stein aus dieser archäologischen Stätte klaue, komme ich laut Gesetz für drei Jahre ins Gefängnis. Doch die Zerstörung der gesamten Anlage ist offensichtlich kein Verbrechen«, erklärte Kusen gegenüber dem Kurdish Human Rights Project.
Der 65 Kilometer vor der irakischen Grenze geplante Ilisu-Damm ist ein Herzstück des Südostanatolien-Projektes (GAP). Bis zum Jahr 2010 sollen elf Staudämme und 19 Wasserkraftwerke an Euphrat und Tigris errichtet werden. Hauptträger des Staudammbaus ist die kürzlich vom Münchner Elektrokonzern Siemens aufgekaufte österreichische Firma VA Tech.
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