»Wir befürchten mehr spektakuläre Abschiebefälle«
Innenministerkonferenz lehnte Bleiberecht für langjährig Geduldete ab. Weiter Ungewißheit für Betroffene. Ein Gespräch mit Martin Link
Wolfgang Pomrehn* Martin Link ist Geschäftsführer des Flüchtlingsrats Schleswig-Holstein
F: Die Konferenz der Innenminister von Bund und Ländern, die IMK, hat am Freitag den Vorschlag von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) abgelehnt, ein Bleiberecht für langjährig Geduldete zu beschließen. Was ist davon zu halten?
Otto Schily hatte sich überraschend für eine Regelung für Minderjährige und ihre Familien stark gemacht, das heißt, für Kinder und Jugendliche, die schon lange hier leben, aufgewachsen sind, in diesem Land weitgehend sozialisiert wurden und das Herkunftsland zum Teil nicht einmal mehr kennen. Die sollten, nachdem sie viele Jahre nur mit einer Duldung haben leben können, ein Bleiberecht bekommen. Duldungen werden immer nur für einen kurzen Zeitraum ausgesprochen, regelmäßig für wenige Monate, oft nur für Wochen, manchmal nur für einige Tage. Die bundesweit etwa 200 000 Betroffenen, 4 000 davon in Schleswig-Holstein, leben also in ständiger Ungewißheit, ...
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