Vom Maoismus zum Daoismus
Vom Reich der Mitte nach Berlin-Mitte: Verheerungen im Kunstbetrieb, soweit das Auge reicht
Alexander ReichZwei Bilder von Wang Run Chun (32), Absolvent der Kunstakademie Peking. Ins Auge springt das aggressiv strahlende Rot der Frittentaschen vom Mäckes. Vergleichsweise dunkel und schmutzig ist das Rot hinten auf den Fassaden des Tiananmen-Platzes. Zuerst malte Wang Run Chun das Bild oben: »McDonald’s Blitzkrieg in China«, Öl auf Leinwand, 50 mal 60 Zentimeter. Auf der Internetseite von ArtsrepubliK kostet es 500 britische Pfund.
ArtsrepubliK ist Serge Waisman, ein Israeli nach der Midlife-crisis. Vor ihr produzierte er TV-Nachrichtenmaterial, saß ja gewissermaßen an der Quelle. Jetzt reist er in der Weltgeschichte rum, die immer besser ohne Happy-End auskommt. Ohne Gewinn zu machen, handelt er mit Kunst. Für läppische Summen, keine hundert Pfund, kauft er Bilder von Leuten wie Wang Run Chun, der bislang fünf Ausstellungen hatte, zwei davon in chinesischen Botschaften, und lange schon in die Provinz gezogen ist.
Wenn Waisman den »Blitzkrieg« loswird, g...
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