Milosevic muß schweigen
»Spinne« und »Skorpione« – westliche Geheimdienste und Srebrenica. Haager Richter verhindern Aufdeckung unliebsamer Fakten
Anna Gutenberg / Jürgen ElsässerEklat in Den Haag: Am gestrigen Mittwoch wollte der ehemalige jugoslawische Staatschef Slobodan Milosevic die Schlußbefragung seines Zeugen Obrad Stevanovic nutzen, um unterdrückte Fakten über das sogenannte Massaker von Srebrenica zu präsentieren. Doch der leitende Richter Patrick Robinson unterbrach den Angeklagten mehrfach, beendete das Kreuzverhör vorzeitig und verlor sogar die sprichwörtliche angelsächsische Coolness. »Sie mißbrauchen das Gericht! Sie beleidigen uns!«, schrie Robinson Milosevic an. Noch nie zuvor seit Prozeßbeginn im Frühjahr 2002 hat ein Richter seine Voreingenommenheit so offensichtlich zum Ausdruck gebracht.
Der Serbe wird frech
Was war geschehen? Milosevic wird wegen der Ereignisse nach der Einnahme von Srebrenica im Juli 1995 des Völkermordes beschuldigt. In dem ostbosnischen Städtchen seien über 7 000 wehrlose Muslime von serbischen Einheiten massakriert worden, behauptet die Anklageschrift. Schon die Ankündigung Milose...
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