Chodorkowski-Anhänger schüren Ressentiments
»Stalinistische Schauprozesse«, »Antisemitismus« – Rußland sieht sich im Rahmen des Jukos-Prozesses Verleumdungsversuchen ausgesetzt
Frank PreißRußland ist nicht die stalinistische Sowjetunion, auch wenn dies der frühere Jukos-Manager Leonid Newslin in einem Brief vom 27. April behauptete. Der vom Komsomolfunktionär zum extrem neoliberalen Kämpfer gewandelte Multimillionär sieht in der Verhandlung gegen Michail Chodorkowski nicht nur einen Schauprozeß wie »im März 1938 gegen Bucharin, Rykow, Krestinski …«. Er bemüht auch die Verfolgung Andrej Sacharows und Alexander Solschenizyns in der Sowjetunion.
Kein Zufall ist, daß von vielen Chodorkowski-Verteidigern der Antisemitismusvorwurf ins Spiel gebracht wird. Als Newslin am 21. März gegenüber der Presse meinte, »Putin ist von Antisemiten umgeben, und von denen sind viele in der Staatsanwaltschaft und dem FSB«, dem Inlandsgeheimdienst, rief dies sofort heftigen Widerspruch in den russischen Medien hervor.
Unter den Oligarchen und Privatisierungsgewinnlern gibt es zahlreiche Vertreter de...
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