Geld stinkt eben doch
Voll waren die Auftragsbücher zu Nazizeiten: Eine Ausstellung in der ifa-Galerie Berlin erinnert an Profiteure des Massenmords
Matthias Reichelt»Stets gern für Sie beschäftigt ...« Hinter dieser höflichen, etwas anbiederischen, der Kunden-Akquisition dienenden Formulierung tun sich Abgründe auf. Verwendet wurde sie von Profiteuren der mörderischen Politik, die die Nazis im Namen der deutschen »Volksgemeinschaft« gegenüber »lebensunwerten« Menschen betrieben. J.A. Topf & Söhne hieß die Firma, deren Korrespondenz mit NS-Auftraggebern die Formulierung entnommen ist. Zur Zeit trägt eine empfehlenswerte Ausstellung in der ifa Galerie, Berlin-Mitte, die Formulierung im Titel.
Neben anderen Firmen war die Erfurter J.A. Topf & Söhne in herausragender Weise für den Bau der Krematorienöfen im Vernichtungslager Auschwitz sowie in den Konzentrationslagern Buchenwald, Dachau, Gusen und Mauthausen verantwortlich. Die Montage vor Ort wurde mit eigenem Personal betreut. Das Maß an Unterstützung der Vernichtungspolitik muß nicht ausgeführt werden. Es reicht der Satz: »Stets gern für Sie beschäftigt ...«
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