Skalp und Skalpell
Stasigeschichten, die noch keiner weiß: Zwei Dokumentarfilme
Grit LemkeWenn hier noch Stacheldraht wäre, könnte ich mich besser erinnern«, sagt Susanne, als sie im deutsch-böhmischen Grenzwald ihre mißglückte Republikflucht von 1987 rekonstruiert. Regisseur Thorsten Trimpop hilft der Erinnerung auf die Sprünge, bis die unglaubliche Geschichte sich Stück für Stück auftut. Seit jenem Tag, an dem Susanne und Matthias, noch nicht 20, von tschechischen Grenzern abgeführt werden, ist nichts mehr, wie es war. Stasiknast, Repressalien, später Entlassung, Ausreise, Neuanfang. Nicht nur sie werden endlos verhört, auch Matthias’ Freundin Suse, die nicht mitwollte, nun als Komplizin angesehen wird und vom Lehrerbildungsinstitut fliegt. Drei zerstörte Biografien – auch, weil sie nie wieder zusammenkamen, nie miteinander redeten (obwohl alle in Berlin wohnen). Susanne leugnet und verdrängt, Matthias führt Gruppen durch den Stasiknast und bleibt masochistisch an die Vergangenheit gefesselt, Suse lebt mit ihrer Familie immer noch in Pankow...
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